Ärztekammer OÖ
Nach einer Covid-19-Infektion ist Schonung angesagt
Nach einer überstandenen Corona-Virus-Infektion sollte man es mit Sport langsam angehen. Das empfiehlt jetzt die Ärztekammer Oberösterreich. Das Virus greift Organe wie die Lunge und das Herz an, die bei Sport eine zentrale Bedeutung haben.
OÖ. Wer nach einer überstandenen Covid-19-Infektion zu schnell und intensiv mit Sporttraining beginnt, dem drohen Schäden an Herz und Lunge. Davor warnt jetzt Bernd Lamprecht, Fachgruppenvertreter für Lungenkrankheiten der Ärztekammer für Oberösterreich.
„Wer zu schnell startet, riskiert lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Ereignisse. Die Lunge braucht in etwa sechs bis acht Wochen, um sich von einer Lungenentzündung zu erholen. Ist ein schwererer Verlauf gegeben gewesen und war eine Beatmungsmaschine notwendig, sind sogar bleibende Schäden an der Lunge möglich. Die Sauerstoffaufnahme kann sich erheblich verschlechtert haben, gerade auch bei jüngeren Sportlern. Daher sind Nachuntersuchungen wie Lungentests wichtig, besonders vor der Rückkehr zum Sport“, führt der Mediziner aus.
Auch ohne Symptome sollte eine Pause eingelegt werden
Die Dauer der Sportpause hänge von der Schwere der Erkrankung ab. Wer keine oder nur leichte Symptome hatte wie einen vorübergehenden Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns, sollte auch mindestens zwei Wochen lang keinen Sport machen. Bei einem leichten bis mittelschweren Verlauf, der höchstens die Lunge betraf, könne wenige Wochen nach der Erkrankung mit Sport in leichter Form begonnen werden. Wer schwere Symptome hatte, sollte sogar drei bis sechs Monate auf Wettkampfsport einschließlich Wettkampfveranstaltungen für Hobbysportler verzichten.
„Viele wollen möglichst rasch wieder an die Leistung vor der Erkrankung anschließen oder die Corona-Kilos schnell loswerden, doch wer startet, sollte langsam beginnen: zuerst mit 15-20 Minuten-Einheiten beginnen und sehen, wie es einem geht. Sollten Schmerzen auftreten oder man merken, dass man schnell an die Belastungsgrenze kommt, sollte man das Training abbrechen. Bei ernsteren Symptomen – wie Herzrhythmus-Störungen oder Schwindel, sollte man zuerst einen ärztlichen Rat einholen", rät Helmuth Ocenasek, Referent für Sportärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich.
Ein weiteres Thema, das derzeit immer wieder auftaucht, ist die Tauchtauglichkeit nach einer überstandenen Corona-Virus-Infektion. Da gilt laut der Ärztekammer, dass die letztgültige Tauchtauglichkeitsuntersuchung durch einen erfahrenen Tauchmediziner neu durchgeführt werden muss.
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