Demenz
Netzwerk geht in die Offensive
Weil Zeit kostbar ist: Unter diesem Motto geht das "Netzwerk Demenz OÖ" bei dem Tabuthema Demenz anlässlich des Weltalzheimertages am 21. September in die Offensive.
OÖ, Als Partner der Aktion „Netzwerk Demenz OÖ“ bietet die Volkshilfe in ihren drei Demenz-Servicestellen in Linz-Süd, Steyr und Schwertberg Beratung, Testung und Trainingsgruppen für Betroffene.
„Zeit ist kostbar. Wenn Demenz frühzeitig erkannt wird und die Betroffenen strukturierte Hilfe und Betreuung bekommen, kann der Verlauf der Krankheit positiv beeinflusst werden“, erklärt Waltraud Schwarz von der Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH der Volkshilfe Oberösterreich.
Früherkennung ist wichtig
Um diese so wichtige Früherkennung in unserem Bundesland flächendeckend zu ermöglichen, haben das Land OÖ und die Österreichische Gesundheitskasse das „Netzwerk Demenz OÖ“ geknüpft, als Partner mit an Bord ist die Volkshilfe OÖ mit ihren drei Demenz-Servicestellen.
„Diese Servicestellen in Linz-Süd, Schwertberg und Steyr sind die erste Anlaufstelle für alle, die bei sich selbst oder anderen Veränderungen bemerken, die auf eine Demenz hinweisen könnten“, sagt Bernhard Gruber, Geschäftsführer der Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH, und verweist in diesem Zusammenhang auch auf die gute Kooperation mit Ärzten.
Beratungen und Testungen
Neben der Beratung von Betroffenen und deren Angehörigen wird in den Servicestellen der Volkshilfe auch eine kostenlose psychologische Testung angeboten. „Diese wird von einer klinischen Psychologin durchgeführt und bietet Aufschluss über die Situation der betroffenen Person“, so Gruber. Das Testergebnis ist dann Grundlage für die weitere – natürlich gemeinsam besprochene – Vorgangsweise wie beispielsweise die Teilnahme an den stadiengerechten Trainingsgruppen.
Geistiges und körperliches Training
„In diesen Gruppen trainieren die Betroffenen mit individuell angepassten Übungen Körper und Geist, um ihre Fähigkeiten und Ressourcen möglichst lange zu erhalten“, erklärt Volkshilfe-Mitarbeiterin Waltraud Schwarz. Dabei wird nicht nur Vorhandenes gestärkt und erhalten, mitunter können auch neue Möglichkeiten entdeckt werden. „Auf alle Fälle hilft dieses Training, sich der Erkrankung aktiv zu stellen und ihren Verlauf dadurch positiv zu beeinflussen“, sagt Schwarz.
Unterstützung bekommen in den Demenz-Servicestellen der Volkshilfe OÖ neben den Betroffenen auch deren Angehörige. Auch sie finden für ihre Fragen, Sorgen und Ängste stets ein offenes Ohr, darüber hinaus werden Vorträge und Schulungen angeboten. „Denn Demenz ist ein äußerst komplexes Krankheitsbild und das Leben mit Betroffenen kann herausfordernd sein“, wissen Bernhard Gruber und Waldtraud Schwarz.
Aktivität hilft
Darüber hinaus will das Netzwerk am Weltalzheimertag (21. September) zeigen, dass trotz einer Demenzerkrankung noch viele Aktivitäten möglich sind und laden dazu ein, demenzkranke Tagesgäste des Zentrums Regenbogen zu einer Reitstunde zu begleiten.
„Gezielte Aktivitäten können helfen, den Krankheitsverlauf derart positiv zu beeinflussen, dass die Demenz nicht schlimmer wird. Wir betreuen unsere Tagesgäste daher nicht nur im Tageszentrum, sondern machen Ausflüge bzw. gehen seit vielen Jahren mit ihnen klettern oder reiten“, erklärt Sabine Wögerbauer, Leiterin des Tageszentrums in der Maderspergerstraße.
Der Besuch in der Reithalle in St. Isidor (Leonding) steht für drei an Demenz erkrankte Tagesgäste auch am 21. September 2020 und damit am Weltalzheimertag auf dem Programm.
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