Test der AK OÖ
Teure Kartoffelchips nicht automatisch besser

- Welche Chips gut schmecken, ist letztlich Geschmackssache.
- Foto: nenetus/panthermedia
- hochgeladen von Birgit Leitner
Sind teure Kartoffelchips besser als günstige Produkte? Dieser Frage ist der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) nachgegangen.
OÖ. Die Qual der Wahl vorm Knabberregal. Manche schwören bei Knabber-Chips auf teure Markenprodukte, andere wiederum geben sich auch mit günstigeren Produkten zufrieden. Aber ist teurer wirklich besser? Dieser Frage ist der AK-Konsumentenschutz nachgegangen und hat Kartoffelchips von zwölf unterschiedlichen Herstellern verglichen. Stichhaltige Argumente, warum teurer besser sein müsste, konnten dabei nicht gefunden werden.
Markenartikel viel teurer als Handelsmarken
Im Snack-Regal gibt es eine große Auswahl an Kartoffelchips. Was dabei besonders ins Auge sticht, sind die oft recht großen Preisunterscheide von bis zu plus 290 Prozent. Das teuerste Markenprodukt im Test kostet 1,99 Euro je 100 Gramm. Günstige Handelsmarken gibt es schon ab 51 Cent für die gleiche Menge.
Zutaten keine Erklärung für Preisunterschiede
Ein Blick auf die Zutatenliste zeigt: Die Produkte unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung kaum. Für die Herstellung werden Kartoffeln fein geschnitten und in Öl frittiert bzw. gebacken. Die meisten Produzenten im Test verwenden dazu Sonnenblumen- oder Rapsöl. Zwei Produkte, eine Handels- und eine Herstellermarke, enthalten Palmöl.
Viel Fett und Kalorien in allen Chips
Ebenso wenig Unterschied zeigt sich beim Fett- und Energiegehalt der Produkte im Test. Sie kommen auf 27 bis 35 Gramm Fett und 503 bis 552 Kilokalorien je 100 Gramm. Wer also eine durchschnittliche Chips-Packung von 200 Gramm verdrückt, nimmt über 1.000 Kilokalorien zu sich. Beim Salzgehalt schwanken die Werte zwischen 0,9 und 1,6 Gramm je 100 Gramm. Um die Salzaufnahme zu reduzieren, ist es sinnvoll, Produkte mit einem geringeren Salzgehalt zu wählen. So kann eine salzärmere Ernährung ohne große Einschränkungen gelingen.
Kartoffeln aus ganz Europa
Auch die Herkunft der verwendeten Kartoffeln wurde hinterfragt. Bei einem der Markenprodukte stammt die Rohware recht unspezifisch aus dem EU-Raum. Der Großteil der Hersteller verwendet Kartoffeln aus Deutschland, wobei zwei davon auch auf Rohware aus den Niederlanden oder Europa zurückgreifen. In vier Erzeugnissen befinden sich Erdäpfel aus Österreich, wobei auch hier ein Hersteller bei Bedarf Kartoffeln aus der EU einsetzt.
Rechtfertigt der Geschmack
die Preisunterschiede?
Um diese Frage zu beantworten, haben die AK-Konsumentenschützer eine Laienverkostung organisiert. Dabei sollten rund 20 Testpersonen je Chips-Sorte deren Gesamteindruck bewerten, ohne zu wissen, um welches Produkt es sich handelt. Im Idealfall sollte sich dabei ein klarer Favorit herausstellen. Doch Geschmäcker sind verschieden. Demnach hat sich kein eindeutiger Sieger durchgesetzt. Bemerkenswert aber war, dass gerade das teuerste und salzärmste Produkt im Test am stärksten polarisierte. Während ein Teil der Verkoster das Produkt abgelehnt hat, haben andere ein durchwegs positives Testurteil abgegeben.
Mehr Informationen unter: ooe.konsumentenschutz.at
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