Therapie und Technologie
Virtual Reality-Brillen gegen Demenz
Demenz ist eine Krankheit, die bis heute nicht geheilt, aber behandelt werden kann. In einer Pilotstudie des Medizintechnik-Clusters der oö Standortagentur Business Upper Austria (BIZ), sollen VR-Brillen (Virtual Reality-Brillen) bei der Therapie an dementen Patienten getestet werden.
OÖ. Wer den Begriff VR-Brillen hört, denkt dabei wahrscheinlich automatisch an Videospiele. Jedoch findet diese Technologie bereits auch außerhalb der Gaming-Szene Anwendung – z.B. im Therapiebereich: Im Rahmen eines aktuellen Cluster-Kooperationsprojekts des Medizintechnik-Clusters der oö Standortagentur Business Upper Austria, werden die VR-Brillen bei der Behandlung von dementen Patienten getestet. Diesen werden 3D-Videos gezeigt, kombiniert mit entspannter Musik: „Dazu tragen die Patienten beim Training am Ergometer eine VR-Brille. In visuellen 360-Grad-Videos wandern sie durch Wald-, Strand- oder Wiesenlandschaften, trainieren dabei ihre Beweglichkeit und das Erinnerungsvermögen“, so der Projektleiter Robert Hartmann, Head of Digital Health bei der Netural GmbH.
Pilotstudie mit zehn Teilnehmern
Das soll dabei helfen, die geistigen und körperlichen Fähigkeiten von Menschen mit Demenz zu verbessern und möglichst lange zu erhalten. Ende letzten Jahres fand die Vorbereitungsphase für die Pilotstudie statt, die 2021 mit zehn Teilnehmern durchgeführt werden soll und ungefähr zwölf Wochen dauert. Dabei lernen die Patienten täglich in 15-minütigen Trainingseinheiten die Kombination aus Ergometer-Training und einer visuellen Realitätsdarstellung kennen. Um Erfolge feststellen zu können, wird das Training durch verschiedene Messmethoden wie z.B. Herzratenvariabilitätsmessung und kognitiven Tests ergänzt.
Begleitung durch Volkshilfe
Für die Wahrung der Menschenwürde, werden die Testpersonen während des gesamten Studienablaufs durch das Personal der Volkshilfe und R’n‘B Consulting begleitet. Nach Ablauf der zwölf Wochen werden die Daten anonym ausgewertet und aufbereitet. Entsprechende Wahrnehmungen und Rückmeldungen in Hinblick auf die individuelle Entwicklung der Teilnehmer werden im Rahmen der Studie ebenfalls durch Fragebögen erhoben. Die Pilotstudie wird bei der Ethikkommission eingereicht.
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