Von 2023 bis 2123

100-jährige Zeitkapsel als Symbol gegen "digitale Amnesie"

Das Land Oberösterreich rief das Projekt "Digitale Zeitkapsel 2023 – 2123" ins Leben. Es soll auf die fachgerechte Archivierung digitaler Inhalte für nachkommende Generationen aufmerksam machen. 

OÖ. Laut Angaben des Landes OÖ entstehen jährlich 500.000 neue, digitale Akten. Insgesamt sind bis dato rund 5,5 Millionen Akten im elektronischen System erfasst. Die Archivierung aller digitalen Inhalte stellt die Archive somit vor große Herausforderungen. Um diese Mammutaufgabe sichtbar zu machen, initiierte das Land OÖ das Projekt "Digitale Zeitkapsel 2023 – 2123". Es soll als Symbol gegen die "digitale Amnesie" dienen. 

Die Bildhauerin Gabriele Berger fertigte dafür eine Skulptur aus Granit an, in der sich eine robuste Festplatte mit Informationen aus der aktuellen Zeit befinden. Erst in 100 Jahren, also im Jahr 2123, soll das Kunstwerk "geöffnet" werden. Die Inhalte des Datenträgers wurden per Online-Voting festgelegt. 820 Oberösterreicher stimmten dabei für Bilder mit folgenden Motiven:

Home Office-Tätigkeit, Radfahrergruppe auf einem oö. Radweg, fleischloses Gericht, Wasserstoffbus, Baustelle der 4. Donaubrücke, Dachsteingletscher, Linz-Marathon, Klangwolke, Schulklasse mit FFP2-Masken, Telefonzelle, sowie eine von einer Blasmusikkapelle gespielte Version der Landeshymne. 

"Informationen für künftige Generationen sichern"

Gleichzeitig zum Kunstprojekt legte das oö. Landesarchiv digitale Akten mit den identen Inhalten der "digitalen Zeitkapsel" an. Dabei wird laufend am Erhalt dieser Daten gearbeitet, damit diese auch in 100 Jahren noch lesbar sein werden. 

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) betonte vor dem Start des 100-Jahre-Countdowns die Wichtigkeit der digitalen Archivierung: "Digital gespeicherte Informationen müssen nachhaltig gesichert werden, damit sie für künftige Generationen verständlich, lesbar und nachvollziehbar bleiben."