Der Einsatz von Pestiziden ist in Österreich nicht gestiegen
Am Mittwoch, 3. Juni, berichtete der ORF, dass zwischen 2011 und 2018 um 53 Prozent mehr Pestizide verkauft worden seien. Die Verkaufszahlen werden als Indikator für den Einsatz von Pestiziden herangezogen. Der OÖ Bauernbund weist jetzt darauf hin, dass der Verkaufsanstieg auf die Zulassung von natürlichen Stoffen für den Vorratsschutz zurückgeführt werden könne. Der Einsatz sei damit nicht gestiegen.
OÖ. 2018 wurden laut ORF, der sich auf Eurostat bezieht, rund 5,3 Millionen Kilogramm Pestizide in Österreich verkauft. Der OÖ Bauernbund kritisiert jetzt, dass dabei nicht zwischen chemisch-synthetischen Wirkstoffen und inerten Gasen unterschieden worden sei.
„Es ist besonders verwerflich, dass hier ohne Recherche und nötiges fachliches Wissen Unwahrheiten verbreitet und diese von der Politik aufgegriffen werden. Auch die SPÖ Landwirtschaftssprecherin Cornelia Ecker nahm diese Falschinformation auf und beschuldigte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, dass sie dem Landwirtschaftsausschuss falsche Zahlen geliefert habe“, sagt Agrar-Landesrat und OÖ Bauernbund-Obmann Max Hiegelsberger (ÖVP).
Inerte Gase sind für Verkaufsanstieg verantwortlich
Laut Grünem Bericht 2019 seien im Jahr 2018 2,8 Prozent weniger chemisch-synthetische Wirkstoffe verkauft worden. Dabei handelt es sich um Giftstoffe, die in der Forst- und Landwirtschaft, aber auch in der Lagerhaltung gegen tierische Schädlinge, Krankheiten oder Unkraut eingesetzt werden. Inerte Gase hingegen seien etwa natürlich vorkommendes Kohlendioxid oder Stickstoff. Die Erhöhung der Verkaufsmenge an Pestiziden seit 2016 könne auf ihre Zulassung für den Vorratsschutz zurückgeführt werden. Inerte Gase würden laut OÖ Bauernbund unter anderem für die Lagerhaltung von Äpfeln und beim Transport von Bananen verwendet werden.
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