Kleines Licht – große Bedeutung
Eine Reise rund um Frieden und Kultur
Im Rahmen der heurigen Friedenslichtreise kam es auch zur Unterzeichnung eines Abkommens mit Israel.
ISRAEL (ebba). Ein kleines Licht. Ein Licht, das man schnell übersehen kann. Ein Licht, das nicht auffällt. Aber wenn ein kleines Licht viele Lichter entzündet, ist es nicht zu übersehen. So ist es mit dem Friedenslicht aus Bethlehem. Erst klein und unauffällig, doch schnell wird es mehr und geht um die Welt.
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause konnte das Land OÖ – gemeinsam mit dem ORF Oberösterreich – heuer wieder nach Israel reisen, um das Friedenslicht aus Bethlehem nach OÖ zu holen. Ein Treffen mit oberösterreichischen Holocaust-Überlebenden und ihren Angehörigen stand ebenso auf dem Programm, wie der Besuch heiliger Stätten in Jerusalem und Treffen mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Darüber hinaus wurde ein israelisch-oberösterreichisches Kulturabkommen unterzeichnet.
Teil der oberösterreichischen Delegation waren Vertreter der oö. Landespolitik, rund um Landeshauptmann Thomas Stelzer, sowie Vertreter von Religionsgemeinschaften und Medien.
Friedenslicht entzündet
Das Friedenslichtkind 2022 ist Sarah Noska aus Altenberg bei Linz. Die Schülerin besucht die Mittelschule Altenberg, die sich seit 30 Jahren bei der Verteilung des ORF-Friedenslichtes engagiert und jedes Jahr bei der Spendenaktion "Licht ins Dunkel" sammelt. Am 15. November durfte die Zwölfjährige in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem das ORF-Friedenslicht entzünden.
Die Wahl fiel auf Sarah, weil sie sich neben der Verteilung des Lichtes auch um eine ukrainische Mitschülerin kümmert und generell als sehr hilfsbereit gilt. „Es ist ein so einfaches Zeichen, das aber so vielen Menschen Freude bereitet und uns jedes Jahr daran erinnern soll, wie wichtig der Frieden für uns alle ist“, erklärt Sarah. „Durch unsere ukrainische Mitschülerin erleben wir hautnah, was es bedeutet, keinen Frieden zu haben“, ergänzt sie.
Das Friedenslicht wird am Heiligen Abend in ganz Europa, in den USA und auch in einigen Ländern Südamerikas leuchten. Es erinnert seit 36 Jahren an die Botschaft vom Weihnachtsfrieden.
Kulturabkommen verlängert
Im Rahmen der Reise gab es ein politisches Gespräch zwischen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Minister Nachman Shai. „Dabei haben wir auch über den aktuellen Krieg gesprochen und über die Aufnahme ukrainischer Familien, unter denen sich auch viele Juden befinden. Es herrscht ein gutes Miteinander mit Israel, wofür ich mich bedanke“, erklärte LH Stelzer im Anschluss an das Gespräch.
Für die Jahre 2005 bis 2010 wurde erstmalig zwischen OÖ und Israel ein Kulturabkommen unterzeichnet, das Kooperationen zwischen Museen, öffentlichen und privaten Institutionen, Teilnahmen bei Festivals und den Austausch in den Bereichen Musik und Tanz fördern soll. 2010 konnte diese Zusammenarbeit auf weitere fünf Jahre verlängert werden. Am 21. November 2016 wurde dieses Kulturabkommen im Rahmen der Friedenslichtreise durch die Unterzeichnung der „Absichtserklärung betreffend die Fortführung der kulturellen Zusammenarbeit zwischen dem Staat Israel und dem Land Oberösterreich für die Jahre 2016 bis 2021“ verlängert.
Die Verlängerung des Kulturabkommens, dem vierten Abkommen zwischen OÖ und Israel, konnte aufgrund der Pandemie 2021 nicht stattfinden und wurde daher im Rahmen der heurigen Friedenslichtreise unterzeichnet.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.