Hohe finanzielle Belastung
Lindner: "Leistbares Wohnen darf kein Gnadenakt sein"

- SPÖ-Landesrat Michael Lindner fordert eine deutliche Erhöhung des Wohnbaubudgets in Oberösterreich.
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Leistbares Wohnen und hohe Lebenserhaltungskosten sind jene Themen, die den Menschen in Oberösterreich die größten Sorgen bereiten. Das zeigt eine vom SPÖ Landtagsklub in Auftrag gegebene Studie von IFES, dem Institut für empirische Sozialforschung. Die Sozialdemokraten fordern ein höheres Wohnbaubudget.
OÖ. "Diese Studie macht mich persönlich und politisch betroffen und bestätigt, was ich seit vielen Monaten aus den Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern höre – dass in immer breiteren Schichten unserer Gesellschaft das tägliche Leben immer weniger leistbar wird", so SPÖ-Landesrat Michael Lindner.
Fast die Hälfte der 1.000 befragen Personen gab an, dass die hohen Wohnkosten eine starke finanzielle Belastung darstellen. 82 Prozent der Oberösterreicher gehen davon aus, dass die Finanzierung eines Eigenheims mit nur einem Arbeitseinkommen nicht mehr möglich ist. 84 Prozent wünschen sich eine Wohnbauoffensive für leistbares Wohnen, sowohl in der Stadt, als auch in Landgemeinden.

- Laut IFES-Studie sind 48 Prozent der Oberösterreicher mit hohen Wohnkosten konfrontiert.
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"Mindestens 100 Millionen Euro mehr"
"Diese Zahlen sind ein Zeichen einer verfehlten und unzureichenden Politik der Bundesregierung, die nicht in die Preise regulierend eingegriffen hat in den vergangenen Jahren", kritisiert Lindner, der eine deutliche Aufstockung des oö. Wohnbaubudgets fordert. "Hätte man hier dieselben Steigerungsraten wie in den anderen Landesbudgets angewendet, dann hätte man jetzt ein Wohnbaubudget von 530 Millionen Euro zur Verfügung – und nicht nur 320 Millionen Euro."
Dass dem steigenden Bedarf an Wohnungen entsprochen werden könne, brauche es jährlich mindestens 100 Millionen Euro mehr für den öffentlichen Wohnungsbau. "Dies würde zudem die Mietpreise dämpfen, da anstelle teurer Bankdarlehen günstigere Landesdarlehen zur Finanzierung von gemeinnützigen Wohnbauten eingesetzt werden könnten", erklärt Lindner.
"Doppelmoral der FPÖ"
Kritik setzt es für Landeshauptmann-Stellvertreter und Wohnbaureferent Manfred Haimbuchner (FPÖ). "Er kritisiert die Kreditvorschriften für die privaten Häuslbauer – dass laut Vorschrift 20 Prozent Eigenmittel zur Verfügung stehen müssen – im selben Atemzug schreibt er das aber den gemeinnützigen Wohnbauträgern vor. Das ist langfristig ein Problem und zeigt ganz klar die FPÖ-Doppelmoral." Weiteren Verbesserungsbedarf sehen die Sozialdemokraten bei der Wohnbeihilfe – in diesem Bereich gab es seit dem Jahr 2010 einen Auszahlungsrückgang von 85 Millionen Euro auf 54 Millionen Euro.


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