Hiegelsberger/Eiselsberg
Oberösterreicher achten auf ausgewogene Ernährung

- Der Ernährungsreport 2020 zeigt, dass gutes Essen und Getränke geschätzt werden. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (links) und Paul Eiselsberg (rechts) präsentierten am 22. Juni zentrale Ergebnisse daraus.
- Foto: Land OÖ/Sabrina Liedl
- hochgeladen von Katharina Wurzer
Oberösterreicher verwenden bevorzugt Lebensmittel aus Österreich und achten tendenziell auf eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung. Das sind Ergebnisse des Ernährungsreports 2020 des Internationalen Marktforschungsinstitutes, kurz IMAS, in Linz. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und Paul Eiselsberg von IMAS präsentierten am 22. Juni zentrale Ergebnisse und Schlüsse, die daraus gezogen werden können.
OÖ. Durch die Corona-Pandemie bekamen Ernährung und die Herkunft von Lebensmitteln vermehrt Aufmerksamkeit und Bedeutung, meint jetzt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Der zweite Ernährungsreport im Auftrag des Landes OÖ sei mit Februar und Anfang März 2020 jedoch noch kurz vor dem Höhepunkt der Pandemie durchgeführt worden. Befragt wurden 541 Menschen, die repräsentativ für die oberösterreichische Bevölkerung ab 16 Jahren sind. Um Trends und Veränderungen zu erheben, wurden dieselben Fragen wie vor drei Jahren gestellt.
"Diese Trend-Studie zeigt, dass das Qualitätsbewusstsein der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher steigt und sie sich verstärkt mit der eigenen Ernährung beschäftigen. Die Qualität und Frische der Lebensmittel sowie eine regionale Herkunft sind wichtig und darauf wird im Einkauf Wert gelegt", berichtet Hiegelsberger.
Lebensmittel aus dem Inland sind gefragt
Zu den zentralen Ergebnissen zählen, dass Oberösterreicher tendenziell gerne zu Obst und Gemüse greifen, bevorzugt Lebensmittel aus Österreich verwenden und insgesamt auf eine ausgewogene und regelmäßige Ernährung achten. Im Vergleich zu 2017 nahm die Bedeutung von artgerechter Tierhaltung (67 vs. 73 Prozent), keinen Konservierungsstoffen (51 vs. 58 Prozent) und umweltschonender Produktion (51 vs. 58 Prozent) zu. Als sehr wichtig werden auch die Frische der Lebensmittel (75 Prozent), der Geschmack der Lebensmittel (74 Prozent), die Herkunft aus Österreich (67 Prozent), die Herkunft aus der Region (62 Prozent) und kurze Transportwege (62 Prozent) erachtet.
Wenige Lebensmittelunverträglichkeiten oder Vegetarier
Während sich 78,5 bis 88,5 Prozent der Bevölkerung klassisch ernähren, essen 13 bis 15 Prozent nur selten Fleisch zu essen. Als Vegetarier, die weder Fleisch noch Fisch essen, können 1 bis 4,5 Prozent der Bevölkerung bezeichnet werden, als Veganer, die gänzlich auf tierische Produkte verzichten, nur 0,5 bis 2 Prozent. Spezielle Ernährungsformen seien laut Eiselsberg somit Nischenthemen. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit wurde bei sieben Prozent der Befragten medizinisch festgestellt. Grundsätzlich seien Ernährungsgewohnheiten unter anderem vom Einkommen und vom Alter der Person abhängig. Vegetarier seien etwa tendenziell jünger.
"Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass die Kulinarik ein wichtiger Teil der Lebensfreude in Oberösterreich ist. Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher legen Wert auf gutes Essen und Trinken. Das ist auch für unsere auf hohem Niveau arbeitende Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft eine gute Nachricht und klarer Auftrag", meint Hiegelsberger.
Zukünftig solle etwa die Herkunftskennzeichnung noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Seit 1. April 2020 müssen jetzt EU-weit Primärzutaten von Lebensmitteln angegeben werden.
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