25 Jahre "Peer Educators"
Schüler unterstützen Schüler beim Thema Sucht
Vor 25 Jahren startete pro mente OÖ das "Peer-Education"-Projekt zur Suchtprävention. Seither bildete dieses Programm mehr als 2.000 Schüler aus – sie organisieren Workshops zum Thema und fungieren als Vertrauenspersonen für ihre Mitschüler.
OÖ. Die Schülerinnen Anika Schiener und Mira Mittermair sind "Peer Educators" an der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz. Was das genau bedeutet? "Wir halten regelmäßig Workshops mit den ersten und zweiten Klassen und reden über Suchtprävention. Wir machen viele interaktive Übungen – wie zum Beispiel mit der Rauschbrille. Dabei wird das Sichtfeld so eingeschränkt, als hätte man einen Alkoholgehalt von 0,8 Promille. Als Aufgabenstellung muss man mit der Brille auf einer Linie entlang gehen oder Münzen zählen." Übungen wie diese sollen den Jugendlichen die negativen Auswirkungen erhöhten Alkoholkonsums näherbringen.
Workshops ohne Lehrer
Um eine vertrauensvollere Umgebung zu schaffen, sind Lehrer bei den Workshops nicht anwesend. "Jugendliche hören eher auf Gleichaltrige als auf Erwachsene – das macht die Peers besonders wirkungsvoll", bestätigt Rainer Schmidbauer, Leiter vom Institut Suchtprävention pro mente OÖ. Die Peer Educators werden in einem viertägigen Seminar ausgebildet. Dabei erlernen sie Kommunikationsstrategien, Konfliktlösungsfähigkeiten sowie die Grundlagen der Suchtprävention. Das erworbene Wissen über Risiken und Ursachen von Sucht nutzen die Peer Educators im Gespräch mit Schulkollegen und im Freundeskreis.
Das vom Land Oberösterreich geförderte Projekt soll nicht nur soziale Fähigkeiten und Teamarbeit fördern, sondern für mehr Bewusstsein bei den Schülern sorgen. Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) ist von der Wichtigkeit der "Peer Education" überzeugt: "Diese Initiative zeigt, welch enormes Potenzial in unseren Schülerinnen und Schülern steckt, wenn wir ihnen Verantwortung übertragen und Vertrauen entgegenbringen. Das Ziel ist, unseren Jugendlichen Hilfe auf Augenhöhe anzubieten, wenn sie sie benötigen und sie zugleich vor den Gefahren der Sucht zu schützen."
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