Lebensmittelaufsicht OÖ
Sechs Betriebe wegen Kakerlaken-Befall geschlossen
Oberösterreich kann sich auf eine funktionierende Lebensmittelaufsicht verlassen. Verstöße gegen Hygieneregeln sind eher die Ausnahme – jedes Jahr werden tausende Proben entnommen und nicht weniger Betriebe kontrolliert. Im Vorjahr sorgten Kakerlaken für vorübergehende Betriebsschließungen.
OÖ. Knapp 4.200 Probeziehungen und mehr als 6.700 Betriebskontrollen haben die 30 Kontrollorgane der oberösterreichischen Lebensmittelaufsicht 2023 durchgeführt. Das Ergebnis: bei 64 der begutachteten Proben gab es Beanstandungen, in 543 Fällen wurden Betriebe zur Abstellung von Verstößen aufgefordert. "Die Konsumenten müssen sich auf Mindeststandards verlassen können", betont Astrid Zeller, Leiterin der Lebensmittelaufsicht Oberösterreich.
Der Aufgabenbereich ist vielschichtig. Neben Betriebskontrollen, Lebensmittel-Probenahmen und Maßnahmensetzung zählen unter anderem Beratungen zum Arbeitsalltag der Kontrolleure. "Wir schauen uns zum Beispiel genau an, wie die Unternehmen mit den Waren umgehen, ob das Personal ausreichend geschult ist, oder ob die Arbeitskleidung vorschriftsmäßig getragen wird." Es komme sogar ab und zu vor, dass Betriebe eine Kontrolle ablehnen. "Das ist zwar eine unangenehme Situation, Unternehmen dürfen uns aber den Zutritt nicht verweigern", so Zeller.
"2023 war Jahr der Kakerlaken"
Acht Betriebe mussten 2023 aufgrund schwerer Verfehlungen behördlich geschlossen werden. Sechs davon hatten mit Kakerlaken-Befall zu kämpfen. Hygienemängel wie diese kommen eher selten vor. Wenn doch, werde aber schnell reagiert. "Wir nehmen auch eine beratende Funktion ein. Ziel ist es, die Betriebe auf einen guten Hygienestandard zu bringen." Bei komplexeren Themen zieht die Lebensmittelaufsicht auch Expertise von außen hinzu.
"Spezialisierungen werden immer wichtiger, um den ständig anwachsenden Anforderungen gerecht zu werden." Die Lebensmittelaufsicht setzt daher auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Im Vorjahr gab es Schulungen zu den Themen Listerien, Herkunftskennzeichnung, Kosmetik und Lebensmittelhygiene. Aktuell befinden sich fünf neue Mitarbeiter in der einjährigen Ausbildung zum Lebensmittelaufsichtsorgan – sie werden das Team ab 2025 verstärken.
In Oberösterreich sind zurzeit mehr als 21.500 Betriebe bei der Lebensmittelaufsicht registriert. Kontrollen finden in Fleischereien, Bäckereien, Brauereien und Milchverarbeitungsbetriebe statt. Die Lebensmittelkontrolleure sind außerdem im Bereich der Gastronomie, in Großküchen, im Einzelhandel oder bei Kosmetikherstellern und Spielzeuggeschäften unterwegs.
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