Trotz Kostensteigerungen
Schienenausbau in Oberöstereich läuft nach Plan
Der 2,5 Milliarden schwere „ÖBB Rahmenplan“ für Oberösterreich läuft laut ÖBB und Infrastruktur-Ressort wie vorgesehen. Zu den Auswirkungen der aktuellen Kostensteigerungen kann oder will man zurzeit noch nichts sagen, außer das es vorerst keine Baustopps geben soll.
OÖ. „Wir haben viel abzuarbeiten in Oberösterreich“, meint Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) im Bezug auf den Schienenausbau im Land ob der Enns. Allein dieses Jahr würden rund 250 Bauprojekte in ganz Oberösterreich umgesetzt. Der „ÖBB Rahmenplan“ mit 2,5 Milliarden Euro für Oberösterreich und die Infrastrukturmaßnahmen des “Attraktivierungspaket 2019“ laufen laut ÖBB und dem Infrastruktur-Ressort der Landesregierung wie vorgesehen.
Mehr Angebot, mehr Nachfrage
„Wir stehen erst am Anfang. Es ist Zeit, die Menschen haben sich nachhaltige und zukunftsfitte Verkehrslösungen verdient“, sagt Judith Engel, ÖBB Infrastruktur-Vorständin. Engl ist überzeugt davon, dass ein „entsprechendes Angebot zu einer Nachfrageerhöhung führt“ – diesen Zusammenhang umgekehrt zu denken, also das Angebot nach der Nachfrage auszurichten, mache keinen Sinn. Barrierefreie und zeitgemäße Bahnhöfe sollen die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs weiter erhöhen: 20 Bahnhöfe, die im „Attraktivierungspaket 2019“ enthalten sind, wurden bereits umgesetzt. Im Moment wird an weiteren 14 Bahnhöfen gearbeitet. Mehr als 60 Bahnhöfe stünden in den nächsten Jahren am Programm.
Viergleisiger Ausbau Ost-West
Die wichtige Ost-West-Verbindung wird weiter Stück für Stück viergleisig ausgebaut, um die Kapazitäten der Strecke für den klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr weiter zu erhöhen. 2018 wurde der viergleisige Ausbau der Ostseite des Linzer Hauptbahnhofs abgeschlossen. 2019 begannen die Baumaßnahmen auf der Westseite des Bahnhofs. Der Streckenabschnitt Marchtrenk – Wels ist seit letztem Jahr in Bau. Weitere Gleise zwischen Linz-Marchtrenk und später zwischen Linz Kleinmünchen und dem Ostkopf werden folgen. Weiter modernisiert wird auch die Pyhrnstrecke: Derzeit ist der zweigleisige Ausbau von Hinterstoder – Pießling-Vorderstoder, sowie im nächsten Schritt der Abschnitt Nettingsdorf – Rohr-Bad Hall in Planung. Bis 2040 erhofft man sich den Bau eines neuen Bosrucktunnels.
Elektrifizierung der Regionalbahnen
Zusätzlich sollen die Regionalbahnen gestärkt und der reibungslose Umstieg auf die Weststrecke weiter verbessert werden. Geplant seien umfassende Streckenelektrifizierungen, damit Züge klimaneutral, mit 100 Prozent grünem Bahnstrom, unterwegs sein können. Aktuell seien 64 % der oberösterreichischen Bahnstrecken elektrifiziert, nach der Umsetzung der Elektrifizierungsprojekte an der Mattigtal-, der Donauufer-, der Innkreis- und der Almtalbahn (im Abschnitt Wels – Sattledt) werde der Anteil 81 % betragen. Gleichzeitig beschäftigt man sich auch mit Wasserstoff- und Akku-Zügen, wie Engel verrät.
„Kostensteigerungen schwer einzuschätzen“
„Die Kostensteigerungen, vor allem im Bausektor, beschäftigen uns nicht erst seit der Ukraine-Krise“, erklärt ÖBB Infrastruktur-Vorständin Judith Engel, allerdings hätten sich die Situation schon nocheinmal verschärft. Tatsächlich habe man bei der Planung zwar auf zu erwartende Dinge wie eine steigende Inflation geachtet, die aktuelle Situation bzw. die weitere Entwicklung sei aber kaum einzuschätzen. „Die Projekte die im Bau sind haben oberste Priorität und werden weitergeführt“, so Engel, „noch nicht laufende Baustellen in fernerer Zukunft werden womöglich verschoben werden müssen“, hält sie sich also eher bedeckt, was geplante Projekte angeht.
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