Umweltschutz in Oberösterreich: "Keine Belastungen, aber einige Baustellen"

„Die derzeitige Verkehrsmisere ist eine große Chance. Konzepte gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, aber was wir brauchen, ist eine klare Entscheidungs-, Umsetzungs- und Finanzierungsstruktur“", sagt Umweltanwalt Martin Donat. | Foto: tobkatrina/panthermedia
  • „Die derzeitige Verkehrsmisere ist eine große Chance. Konzepte gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, aber was wir brauchen, ist eine klare Entscheidungs-, Umsetzungs- und Finanzierungsstruktur“", sagt Umweltanwalt Martin Donat.
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Wie geht es den heimischen Böden?
„Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass die Qualität der oberösterreichischen Böden durchwegs ausgezeichnet ist“, sagt Max Hiegelsberger. Er verweist damit auf eine kürzlich veröffentlichte Bodenuntersuchung. Diese kommt zum Schluss: Die Humus-Situation in OÖ sei besser geworden, es gebe sogar leicht steigende Humus-Werte. Darüber hinaus seien die heimischen Böden nicht überdüngt. Und auch die pH-Werte liegen, so die Studie, im guten Bereich. Doch wer heute über Böden, Dünger und Landwirtschaft spricht, landet unweigerlich beim Thema Glyphosat. Darüber scheiden sich die Geister, auch in OÖ. Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) spricht sich für einen Zulassungsstopp aus. Komplett anders sieht das Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ): Er verwehrt sich dezidiert gegen ein Totalverbot von Glyphosat (siehe Interview rechts).

Wird die Luftqualität in OÖ besser oder schlechter?
Die Schadstoffbelastung habe im Zentralraum in den letzten Jahren abgenommen, heißt es vonseiten des Landes. Speziell beim Feinstaub sei ein positiver Trend zu sehen. Weniger erfreulich entwickelten sich im letzten Jahrzehnt hingegen Stickstoffdioxidwerte (NO2). Der Jahresmittelwert von Stickstoffdioxid lag bei der Linzer Messstation Römerbergtunnel zuletzt bei 48,4 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der von der EU festgelegte Grenzwert beträgt 40 Mikrogramm.

Für das Verkehrsproblem im Zentralraum müsse eine grundsätzliche Lösung her, meint der OÖ-Umweltanwalt Martin Donat. Nicht zuletzt, weil es kaum eine autoverliebtere Stadt in Mitteleuropa gebe. „Aber nur den Benzin- gegen in einen Elektromotor zu tauschen, wäre eine verkürzte Sichtweise“, so Donat. Nachsatz: „Die derzeitige Verkehrsmisere ist eine große Chance. Konzepte gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, aber was wir brauchen, ist eine klare Entscheidungs-, Umsetzungs- und Finanzierungsstruktur“.

Welche Wasserqualität weisen die heimischen Flüsse und Seen auf?
Bei der letzten Seen-Untersuchung, die im Juli 2015 veröffentlicht wurde, kamen die Experten des Landes und der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) zum Schluss: „Alle 43 EU-Badestellen in OÖ weisen ausgezeichnete Badewasserqualität auf. Es wurden große Seen – wie Attersee und Traunsee – als auch kleine Gewässer, wie etwa der Badesee in Steyregg untersucht. Auch die rund 6000 Kilometer Fließgewässer in OÖ werden regelmäßig überprüft: Noch in den 1980er-Jahren waren auffällige Verschmutzungen in den Flüßen gang und gäbe – Beispiel Ager oder Traun. Doch mittlerweile sind aufgrund von Investitionen der Industriebetriebe in Abwasserreinigung und dem Ausbau der kommunalen Reinigungssysteme die Flüsse weitgehend sauber. Das Grundwasser in OÖ wird durch 5000 Schutzgebiete auf einer Fläche von 150 Quadratkilometern – rund um Brunnen und Quellen – geschützt.

Generell: Wie geht es der Umwelt in Oberösterreich?
Seit den 1980er-Jahren hat OÖ seine Umweltschutz-Hausaufgaben gemacht, sind sich die Experten einig. „Wir haben keine offenkundigen Umweltbelastungen mehr“, bestätigt Umweltanwalt Donat. Aber trotzdem: „Einige Baustellen gibt es noch.“

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