Haberlander: „Kinderland wirkt!“
Zahlen zeigen Verbesserungen bei Kinderbetreuung in OÖ

- Die Betreuungssituation verbessert sich – wenn auch nicht von heute auf morgen.
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Ende 2022 startete die Initiative „Kinderland Nr.1“ in Oberösterreich – nun gibt es aktuelle Zahlen, die ersten Fortschritte in der oft kritisierten Betreuungslandschaft zeigen.
OÖ. Bei einem Ende April veröffentlichten Bundesländervergleich in Sachen Kinderbetreuung kam Oberösterreich nicht besonders gut weg. Allerdings wurden für diesen Vergleich die damals noch aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2022 verwendet. Mittlerweile liegen in Oberösterreich die Daten aus dem Jahr 2023 vor, wobei sich zeigt: Es hat sich durchaus etwas getan in diesem Jahr. Unter dem klingenden Namen „Kinderland Nr.1“ startete das Ressort der zuständigen Landesrätin Christine Haberlander eine umfangreiche Initiative, um die Betreuungssituation in Oberösterreich zu verbessern.
Land OÖ investiert in Kinderbetreuung
Dabei hat das Land Oberösterreich zur Finanzierung der aktuellen Maßnahmen die Landesbeitragspauschalen erhöht und das Bildungsbudget 2024 um rund 71 Millionen auf 348 Millionen Euro im Jahr 2024 gesteigert. Dazu kommen weitere rund 43 Millionen Euro, die über den Zukunftsfonds aus dem Finanzausgleich im Jahr 2024 – und danach jährlich valorisiert – direkt an die Gemeinden zur Unterstützung im Kinderbildungs- und -betreuungsbereich ausgeschüttet werden.
"Wir haben uns mit dem Kinderland Nr.1 ein großes Ziel gesetzt. Die Fakten bestätigen, dass diese Ambition richtig war: Soviel Zuwachs bei den Krabbelstuben wie nie zuvor. Enorme Steigerungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Fast 1.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Zeit wie dieser. All das motiviert uns, den Weg weiterzugehen – entschlossen und gemeinsam",
erklärt Bildungsreferentin LH-Stv.in Christine Haberlander.

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Mehr Öffnungszeiten, bessere Vereinbarkeit
Das heißt nicht, dass nun von hier auf gleich alles bestens ist, aber zumindest wurden Maßnahmen auf den Weg gebracht, die Wirkung zeigen dürften. Dazu gehören einerseits solche, wie die Festlegung einer Mindestöffnungszeit von 47 Wochen pro Jahr. Dadurch habe sich der Anteil der Kindergärten, die den VIF-kriterien entsprechen, in nur einem Jahr um elf Prozentpunkte erhöht (VIF = Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf). Auch ein Plus von 69 Krabbelstubengruppen in einem Jahr habe es zuvor auch noch nie gegeben, freut sich Haberlander über messbare Erfolge ihrer „Kinderland“-Kampagne. Insbesondere die Zuwächse in ländlichen Bezirken, wie Braunau und Vöcklabruck, seien hier hervorzuheben.

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Keine Verbesserungen ohne das nötige Personal
Andererseits sind aber auch Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen unumgänglich, um das nötige Personal in die Einrichtungen zu bekommen – so etwa eine Erhöhung des Einstiegsgehalts auf mehr als 3.200 Euro. Im vergangenen Jahr habe man beim Personal einen Anstieg von fast acht Prozent (880 Personen) verzeichnet. Somit seien jetzt 12.188 Personen in Oberösterreichs Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen im Einsatz – so viele wie noch nie. Die Tendenz ist weiter steigend.
Plus 17,6 Prozent in zehn Jahren
Insgesamt hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Anzahl der institutionell betreuten Kinder um 17,6 Prozent erhöht (+10.121 Kinder). Die Anzahl der Krabbelstubenkinder ist seit 2014 um durchschnittlich 8,5 Prozent pro Jahr gewachsen. Mittlerweile mehr als doppelt so viele Kinder als vor 10 Jahren in Krabbelstuben betreut.
„Natürlich haben wir noch sehr viel vor. Aber heute dürfen wir uns freuen: Noch nie haben wir bei der Kinderbetreuung einen so großen Sprung gemacht. Ein Sprung, den die Zahlen eindrucksvoll bestätigen. Mit diesem guten Gefühl arbeiten wir weiter für unsere gemeinsames Ziel: Kinderland Nr.1. Schon nächste Woche mit dem Landtagsbeschluss zum beitragsfreien Vormittag in Krabbelstuben“,
sagt Christine Haberlander.

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Keine gratis Nachmittagsbetreuung: „Das bleibt so.“
Eine erneute Absage erteilt Haberlander der immer wieder geforderten kostenlosen Nachmittagsbetreuung. 30 Stunden pro Woche sind derzeit kostenfrei, was darüber hinausgeht, kostet – sozial gestaffelt – maximal 129 Euro pro Monat (es sei denn, die Gemeinde selbst kommt dafür auf). „Ich glaube, dass für ein hochqualitatives pädagogisches Angebot auch ein gewisser Beitrag von den Eltern erbracht werden kann“, sagt Haberlander, „dazu bekenne ich mich“.
Raab: „Beeindruckende Fortschritte“
„Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen, dass Oberösterreich mit einem Anstieg von elf Prozentpunkten bei den VIF-konformen Kindergärten und einem Einstiegsgehalt von 3.200 Euro hier bereits beeindruckende Fortschritte erzielt hat“, kommentiert Bundesministerin Susanne Raab (ÖVP) per Presseaussendung.




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