Junior Grand Prix Linz
Österreichs Eiskunstlauftalente schlugen sich wacker
Vom 30. August bis 2. September fand in der Linz AG Eisarena der ISU Junior Grand Prix statt. Rund 110 Nachwuchstalente aus 30 Ländern traten in Einzelbewerben, im Paarlaufen und Eistanzen gegeneinander an. Österreichs Eiskunstlauftalente träumen von einer Profikarriere, müssen sich aber im Vergleich zu anderen Ländern mit bescheidenen Trainingsbedingungen zufrieden geben.
LINZ. Mittendrin im Kreis der weltbesten Eiskunstlauf-Juniorinnen befinden sich Hannah Frank und Sara Höfer. Die beiden 14-Jährigen starten für Union Eissportklub Linz und zählen österreichweit zu den talentiertesten Nachwuchshoffnungen. Junioren-Staatsmeisterin Hannah Frank zeigte im Bewerb eine gute Kürleistung mit fünf Dreifachsprüngen und landete auf Rang 18 im Feld der starken 33 Läuferinnen. Sara Höfer feierte ihr Junior Grand Prix-Debüt und sicherte sich nach solider Leistung Rang 28.
Traum von Olympia
Die beiden Trainingspartnerinnen wollen auf ihre gezeigten Leistungen aufbauen und träumen von einer Profikarriere. "Es wäre schon richtig cool, eines Tages bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen zu starten." Der Weg dorthin ist steinig. Sechs Tage Training in der Woche mit intensiven Einheiten am Eis sowie Kraft- und Ausdauerblöcke – hinzu kommen noch zahlreiche Schularbeiten und Prüfungen, die aufgrund der vielen Wettkämpfe oft nachgeholt werden müssen. "Ohne Disziplin geht es nicht", sind sich Hannah und Sara einig.
Zu den stärksten Nachwuchsläuferinnen zählt auch Flora Schaller vom Eiskunstlaufverein Salzburg. Beim Junior Grand Prix misslang der 16-Jährigen zwar der Doppelaxel, mit einer fehlerfreien Kür mit vier Dreifachsprüngen verbesserte sie sich aber noch auf Rang 21 und wurde somit zweitbeste Österreicherin. Die Salzburgerin absolviert 12-13 internationale Wettkämpfe pro Saison und hofft ebenfalls den Sprung in den Profibereich zu schaffen.
Havers-Geschwister greifen an
Beim Eistanzen will das Wiener Geschwisterpaar Elisabeth (15) und Leo Havers (18) durchstarten. Nach den herausfordernden Corona-Lockdowns mit nur wenig Trainingszeit am Eis, verletzte sich Leo Havers und fiel mehrere Monate aus. Diesen Rückstand will das Eistanzpaar nun wieder wettmachen. Beim ersten Einsatz der Havers-Geschwister beim Junior Grand Prix (zweithöchste Ebene nach Junioren-Weltmeisterschaften) kostete ein Fehler im Rhythm Dance wertvolle Punkte – am Ende sprang Rang 16 heraus.
Elisabeth und Leo Havers bei ihrem Eistanz in Linz:
Linz als Austragungsort bewährt
Die Stadt Linz wurde von der ISU (Internationale Eislauf Union) bereits zum vierten Mal als Austragungsort der Junior Grand Prix-Serie gewählt. Warum das so ist, verrät Elisabeth Binder vom österreichischen Eislaufverband: "Der internationale Verband ist einfach sehr zufrieden, wie wir die Wettkämpfe organisieren. Ein großer Vorteil sind in Linz auch die vielen helfenden Hände der ehrenamtlichen Mitarbeiter. Ein weiterer Pluspunkt ist die Linz AG Eisarena mit ihrer zusätzlichen Trainingshalle."
Hohe Kosten, fehlende Eiszeiten
Von solch einer Infrastruktur können viele andere Städte in Österreich nur träumen. So existiert im gesamten Burgenland nicht eine einzige Eislaufhalle. "Für unseren Sport ist das natürlich nicht ideal – zudem befinden wir uns in einem ständigen Kampf um Eiszeiten für unseren Nachwuchs." Gepaart mit den hohen Hallenerhaltungskosten mache dies den professionellen Eislaufsport sehr teuer.
Als Eiskunstläufer müsse man mit mehreren hundert Euro Fixkosten pro Monat rechnen, erklärt Binder. Trotz der beiden Eislaufhallen in Linz, reicht der Platz oft nicht aus. Diverse Eishockeyteams und Curling-Mannschaften pochen ebenfalls auf ihre Eiszeit.
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