Fachkräftemonitor
2030 fehlen in Oberösterreich rund 129.000 Fachkräfte
Die Fachkräftesituation in Oberösterreich bleibt – maßgeblich getrieben durch den demografischen Wandel – angespannt. Bis zum Jahr 2030 wächst die Nachfrage auf 755.000 Personen. Bei gleichzeitig 626.000 verfügbaren Arbeitskräften fehlen damit 129.000 Personen, relativ gesehen sind das 17,1 Prozent. Das zeigt die Auswertung des Fachkräftemonitors Oberösterreich.
OÖ. Während das Durchschnittsalter 2020 bei 39,5 Jahren lag, steigt es bis 2030 um 5,3 Jahre auf 44,8 an. Die heimische Wirtschaft muss sich auf eine alternde Belegschaft einstellen und frühzeitig über altersgerechte Arbeitsplätze nachdenken. Insbesondere in der Qualifikationskategorie Lehre ist mit 60.000 fehlenden Fachkräften mit Lehrabschluss bis 2030 ein starker Anstieg des Engpasses zu beobachten. Aktuell stehen 499 Lehrstellensuchenden 2.804 offene Lehrstellen gegenüber. Das bedeutet, dass jeder Lehrstellensuchende aus fast sechs Lehrstellen auswählen kann.
Fokus auf Dienstleistungen und Industrie
Bis 2030 wird sich die Fachkräftesituation in allen Wirtschaftszweigen verschärfen und es werden in allen Branchen Fachkräfte benötigt. Der höchste Engpass wird mit 44.000 fehlenden Fachkräften im Sektor „Sonstige Dienstleistungen“ vorliegen, der zweitgrößte Engpass in Höhe von 41.000 Personen bei „Industrie, Gewerbe & Handwerk“, dem beschäftigungsstärksten Wirtschaftszweig in Oberösterreich.
Zentralraum besonders betroffen
Aufgrund der Pandemie und der daraus resultierenden gesunkenen Nachfrage nach Arbeitskräften gab es im Jahr 2020 in allen Regionen eine höhere Arbeitslosenrate. Aufholeffekte des Nachfragepotenzials zeigten sich bereits 2021, wobei es in verschiedenen Regionen zu einem hohen Bedarf an Personal kam. Das Mühlviertel weist laut Prognose im Jahr 2030 mit 9.100 fehlenden Arbeitskräften den geringsten Bedarfsanstieg auf. Problematisch könnte es in der Region Linz-Wels werden – hier könnten im Jahr 2030 bis zu 67.000 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt werden.
Fachkräftemonitor Oberösterreich
Der Fachkräftemonitor ist ein Projekt der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria: Es wird vom Wirtschaftsressort des Landes gefördert und mit dem WifOR Institut aus Darmstadt umgesetzt. Bei der Analyse arbeiten Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und die Industriellenvereinigung eng zusammen. Die Daten werden von den statistischen Abteilungen des Landes OÖ, des AMS OÖ und der WKOÖ zur Verfügung gestellt. Mehr Informationen unter: biz-up.at
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