Rückläufiges Ergebnis bei höheren Umsätzen
Durchwachsene Bilanz für die Energie AG zum ersten Halbjahr
Extreme Preisverwerfungen, hervorgerufen durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, hatten laut Energie AG großen Einfluss auf die Entwicklung der Kennzahlen zum ersten Halbjahr.
OÖ. „Die aktuelle Situation hat aber auch vor Augen geführt, dass eine Erhöhung der Energieunabhängigkeit unabdingbar ist und der Ausbau der Energiegewinnung aus nachhaltigen Ressourcen und der Ausbau der Stromnetzinfrastruktur mit deutlich größerer Geschwindigkeit als bisher forciert werden müssen“, sagt Energie AG Vorstandsvorsitzender CEO Leonhard Schitter. In diesem Sinne seien in den vergangenen Monaten zahlreiche Stromnetzprojekte ebenso intensiv vorangetrieben worden wie Erzeugungsprojekte in den Bereichen Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik und Biomasse.
Konzernkennzahlen:
- Konzernumsatz: EUR 2.537,4 Mio. (+17,6 %)
- EBIT: EUR 55,8 Mio. (-67,1 %)
- Investitionen: EUR 70,7 Mio. (+14,2 %)
- Strom-Eigenaufbringung im Gesamtkonzern: 1.523 GWh (-16,2 %)
- Rating: „A, mit stabilem Ausblick“
Umsatzanstieg durch „Preisverwerfungen“
Die Umsatzerlöse des Konzerns Energie AG stiegen im ersten Halbjahr 2022/2023 auf EUR 2.537,4 Mio. (+ 17,6 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021/2022). Dies stehe in engem Zusammenhang zu den Preisverwerfungen auf den nationalen und internationalen Energiemärkten, heißt es von der Energie AG: Allein im Segment Energie erhöhte sich der Gesamtumsatz um 19,4 % auf EUR 2.040,8 Mio.. Zu den Ursachen für diesen Anstieg zählen die deutlich höheren Großhandelspreise für Strom und Gas, die zu Umsatzsteigerungen bei der Bewirtschaftung der Gasspeicher und im Strom- und Gasvertrieb führten.
Operatives Ergebnis sinkt stark
Das operative Ergebnis (EBIT) der Energie AG sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021/2022 auf EUR 55,8 Mio. (- 67,1 %). Dabei lag das EBIT im Segment Energie im ersten Halbjahr mit EUR 17,2 Mio. um 63,3 % unter dem operativen Ergebnis im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Gründe dafür liegen laut Energie AG unter anderem Rückgänge in der Bewirtschaftung der Stromportfolios und niedrigere Ergebnis-Beiträge aus den thermischen Kraftwerken. Für das GuD-Kraftwerk Timelkam war außerdem eine Wertminderung aufgrund gesunkener Erwartungen künftiger Ergebnisbeiträge zu verzeichnen. Im Segment Netz (Umsatzerlöse EUR 238,3 Mio.) reduzierte sich das EBIT auf EUR 26,6 Mio. (- 36,5 %). Der Rückgang des operativen Ergebnisses gehe vor allem auf die niedrigeren transportierten Mengen und die höheren Kosten für Netzverluste und vorgelagerte Netzkosten zurück.
Investitionen in Netz und Nachhaltigkeit
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen erhöhten sich im ersten Halbjahr 2022/2023 um fast 15 % auf EUR 70,7 Mio.. Im Berichtszeitraum wurden zahlreiche Stromnetzprojekte auf allen Spannungsebenen vorangetrieben, Investitionen erfolgten aber auch in eine Vielzahl von Erzeugungsprojekten in den Bereichen Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik und Biomasse. „Um den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien voranzutreiben, haben wir im Bereich Wasserkraft die Vorprojekte für den Neubau des Kraftwerks Weissenbach, den Ersatzneubau des Kraftwerks Traunfall und das Projekt Pumpspeicherkraftwerk Ebensee vorangetrieben“, sagt Energie AG Technikvorstand COO Stefan Stallinger.
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