Erfreuliche Bilanz für den ÖGB Oberösterreich
Lohnsteuersenkung, die Anpassung der Löhne und Gehälter für Pflegekräfte und der Einsatz bei Insolvenzen waren nur einige der Themen, die den ÖGB Oberösterreich im Jahr 2015 beschäftigen.
Aber auch auf betrieblicher Ebene gab es viel zu tun: der Kampf gegen Kollektivvertragsflucht bei MIBA, Unterstützung für BetriebsrätInnen oder Schadensbegrenzung bei Firmenschließungen und Insolvenzen standen auf der Tagesordnung.
„Das Jahr 2015 war ein erfreuliches Jahr für den ÖGB. Wir haben mit unserer Lohnsteuer-runter-Kampagne einen großen Erfolg erzielt, den die ArbeitnehmerInnen – zusätzlich zu den Lohn- und Gehaltserhöhungen – direkt in den Geldbörsen spüren. Wir haben erneut bewiesen, dass sich eine starke Interessenvertretung auszahlt“, so ÖGB-Landesvorsitzender Johann Kalliauer.
Dass die Arbeit honoriert wird, zeigt auch die wachsende Mitgliederzahl: Der ÖGB Oberösterreich zählt nun 241.103 Mitglieder und festigt seine Position als stärkste Landesorganisation nach Wien.
Mehr Unterstützung in Betrieben
Der Bedarf an gewerkschaftlicher Unterstützung scheint weiter zu steigen. Die Zahl der Kurzarbeitsvereinbarungen bleibt jedoch stabil. 14 Vereinbarungen wurden 2015 abgeschlossen, das liegt in etwa im Schnitt der letzten Jahre, aber deutlich unter dem Höhepunkt 2010 mit 104 Betrieben in Kurzarbeit. Die Zahl der von Gewerkschaften abgeschlossenen Sozialpläne liegt mit 15 leicht über dem Schnitt der vergangenen Jahre, wobei alleine sieben Sozialpläne die Telekom und drei die Post betreffen. Sozialpläne sind nur in Betrieben mit Betriebsrat möglich.
Betriebsrat und Gewerkschaft – bei Insolvenzen gefordert
Ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Betriebsrat und Gewerkschaft, aber auch mit dem Unternehmen, ist die Abwicklung der Baumax-Insolvenz. Alle Filialen in Oberösterreich wurden gerettet. Positiv endete auch die Insolvenz des Sanatoriums Rupp, das dank gemeinsamer Anstrengungen von Belegschaft, Gewerkschaft und Unternehmen weitergeführt werden kann.
Rechtsberatung und Vertretung vor Gericht
Auch der Bedarf an Einzelberatungen – von der Arbeits- und Sozialrechtsberatung über Mobbingberatung bis zu muttersprachlicher Beratung – ist konstant hoch. 42.561 Gewerkschaftsmitglieder wandten sich im Jahr 2015 an die Gewerkschaften und die ÖGB-Regionalsekretariate. 4,8 Millionen Euro (2014: 5,6 Millionen, 2013: 4,1 Millionen) hat der ÖGB auf diesem Weg für ArbeitnehmerInnen erstritten.
Mehr Einkommen für Pflegekräfte
Einen Erfolg errangen vier Gewerkschaften für die oberösterreichischen (Diplom-)Pflegekräfte. Sie haben seit 1. Juli 2016 höhere Einkommen. Vier Gewerkschaften bündelten ihre Kräfte und forderten zwei Jahre lang eine deutliche Anhebung der Einkommen. Schlussendlich erreichten sie bei Verhandlungen mit dem Land Oberösterreich gestaffelte Gehaltserhöhungen von bis zu 250 Euro für Menschen in der Pflege bei öffentlichen Trägern, zusätzlich zu den jährlichen Erhöhungen. Über die Umsetzung im privaten Bereich wird noch verhandelt.
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