Landespolitik gefordert
IG Windkraft sieht Potenzial für hunderte Windräder in Oberösterreich

IG Windkraft-Chefjuristin Ursula Nährer, Bundesgeschäftsführer Stefan Moidl und Oberösterreich-Obmann Joachim Payr (v. l.) sind überzeugt vom großen Windkraft-Potenzial Oberösterreichs. | Foto: BRS
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  • IG Windkraft-Chefjuristin Ursula Nährer, Bundesgeschäftsführer Stefan Moidl und Oberösterreich-Obmann Joachim Payr (v. l.) sind überzeugt vom großen Windkraft-Potenzial Oberösterreichs.
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Die Interessensgemeinschaft (IG) Windkraft sieht in Oberösterreich Potenzial für 200 bis 400 Windräder. Der Ball liege nun vor allem bei der Landespolitik.

OÖ. „Mit 200 Windrädern können alle fossilen Heizungen der oberösterreichischen Haushalte auf sauberen Strom umgestellt und alle Haushalte mit sauberem Strom versorgt werden“, erklärt Joachim Payr, Obmann der IG Windkraft Oberösterreich. Derzeit gibt es in Oberösterreich 30 Windräder – eines kommt heuer dazu. Die Bewilligung für das neue Rad in Munderfing beanspruchte Jahre und zeigt damit eines der strukturellen Hindernisse auf: „Genehmigungsverfahren müssen entrümpelt und der Behördenapparat adäquat ausgestattet werden“, fordert Ursula Nährer, Chefjuristin der IG Windkraft. Dabei solle auch der Naturschutz überdacht und ganzheitlicher, pragmatischer angegangen werden.

„Windkraftmasterplan hat sich nicht bewährt“

Nährer weist auch auf das zweite große Problem für den Windkraftausbau hin: „Der Windkraftmasterplan hat sich nicht bewährt, er muss umgehend durch eine sachgerechte und den Potenzialen entsprechende Planung ersetzt werden“, sagt die Juristin. So würde sich die Interessensgemeinschaft etwa die Ausweisung von „Eignungszonen“ für Windkraftprojekte anstatt der aktuell im offiziellen Masterplan eingezeichneten „Ausschlusszonen“ wünschen. Zuständig sei hier die Landespolitik, die allein zuständig für wichtige juristische Bereiche wie die Raumordnung sei. Von Bundes- und EU-Seite her würden die Rahmenbedingungen mittlerweile stimmen.

Den eigenen CO2-Fußabdruck, inklusive Entsorgung, hat ein durchschnittliches Windrad laut IG Windkraft nach einem halben Jahr ausgeglichen. | Foto: elxeneize/panthermedia
  • Den eigenen CO2-Fußabdruck, inklusive Entsorgung, hat ein durchschnittliches Windrad laut IG Windkraft nach einem halben Jahr ausgeglichen.
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„Landespolitik muss rasch handeln“

„Das sauteure Erdgas bedroht den oberösterreichischen Wirtschaftsstandort. Der Ausbau der Windkraft ist einer der wenigen relevanten Lösungsansätze“, sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft Österreich. Insbesondere in Oberösterreich sieht er viel Potenzial – zumal auch im Windkraft-Sektor führende Unternehmen wie Miba oder Felbermayr hier beheimatet seien. „Die oberösterreichische Landespolitik muss nun rasch handeln und mit der Energiewende eine positive Zukunft für Bevölkerung und Wirtschaft sichern“, so Moidl.

Ausbauszenario: 200 Windräder bis 2030

Die IG Windkraft rechnet vor: Würden 2030 tatsächlich 200 Windräder in Oberösterreich Strom produzieren, so könnten dadurch 1,3 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden (etwa die Menge von 530.000 Autos). Die Errichtung würde vorübergehend 4.770 Arbeitsplätze und insgesamt 745 Millionen Euro heimische Wertschöpfung schaffen. Danach blieben 380 dauerhafte Arbeitsplätze sowie jährlich 60 Millionen Euro heimische Wertschöpfung durch Wartung und Betrieb. Technisch gesehen wären laut IG Windkraft übrigens sogar 400 Windräder in Oberösterreich möglich.

Allgemeine Effizienzsteigerung

Mindestens genauso wichtig wie der Ausbau der erneuerbaren Energie (auch Photovoltaik) sei eine allgemeine Effizienzsteigerung beim Energieverbrauch. So spricht sich die IG Windkraft klar für die Elektromobilität aus und sieht Heizungen durch (elektrisch betriebene) Wärmepumpen als Zukunftslösung. Den definitiven Ausstieg aus Öl und Gas bis 2040 setzt man dabei voraus.

Land OÖ will bestehende Anlagen "aufrüsten"

Auf die Pläne von IG Wind und den Grünen (100 Windräder) angesprochen, sagt der zuständige Landesrat Markus Achleitner: Man wolle mehr Energie aus Wind erzeugen, allerdings nicht durch den Neubau von Windrädern, sondern durch das "Aufrüsten" von bestehenden Anlagen. Dadurch allein solle der Energieertrag aus Wind um das Drei- bis Vierfache gesteigert werden, meint Achleitner. 

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