„Kräftiger Veränderungsimpuls“
Industriellenvereinigung fordert gleich drei Masterpläne für Oberösterreich
Die Auftragslage in der OÖ. Industrie ist am Beginn des Jahres 2022 nach wie vor hervorragend, gleichzeitig bleibt das aktuelle Umfeld extrem herausfordernd.
OÖ. Hohe Infektions- und Quarantänezahlen sowie der Mangel an Bauteilen gefährden Produktionsabläufe, die Gefahr von Stillständen ist latent gegeben. Dazu bleiben stark gestiegene Kosten für Energie, Rohstoffe oder den Transport, und der Mangel an Arbeitskräften auf der Tagesordnung - Unwägbarkeiten bleiben ein ständiger Begleiter im Jahr 2022. Besonders kritisch gestaltet sich die Entwicklung bei den Energiekosten. Verharren die Preise für Strom und Gas auf dem aktuellen Niveau, seien Geschäftsmodelle mit hohem Energieverbrauch am heimischen Standort nicht mehr wettbewerbsfähig, so die Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ)
Transformationsprozess mitgestalten
„Die oberösterreichische Industrielandschaft steht vor zahlreichen Herausforderungen im Zuge der Transformation des Energie- und Mobilitätsystems“, betont der Geschäftsführer der IV OÖ, Joachim Haindl-Grutsch. Der oberösterreichische Standort leistet dabei mit seiner hohen Technologiekompetenz in den Bereichen Werkstoffe, Elektrizität, Mobilität und Maschinenbau wesentliche Beiträge zur Lösung der damit verbundenen Herausforderungen weltweit. Die Vielfältigkeit und Breite der Branchenstruktur der OÖ. Industrie mit seinen zahlreichen starken Standbeinen und seiner großen Zahl an Leitbetrieben ist dabei ein zentraler Vorteil, um die Transformationsprozesse aktiv im Pilotensitz gestalten zu können.
Drei Masterpläne
„Oberösterreich braucht dazu am Beginn der neuen Legislaturperiode einen kräftigen Veränderungsimpuls durch drei konkret ausgearbeitete Masterpläne und begleitet von entsprechendem Projektmanagement“, so IV OÖ-Präsident Axel Greiner.
- Masterplan öffentlicher Sektor: Rückkehr zu Nulldefizit nach Bewältigung der Pandemie sowie Steigerung der Qualität und Senkung der Kosten des öffentlichen Sektors durch forcierte Digitalisierung.
- Masterplan Bildung und Arbeitsmarkt: Hebung aller Potenziale bei Jugendlichen, Frauen, Älteren und durch qualifizierte Zuwanderung sowie Verbesserungen in der MINT- Ausbildung in allen Schulzweigen sowie im Hochschulsektor in Oberösterreich.
- Masterplan Infrastruktur: Beschleunigter Ausbau der Verkehrs-, Energie- und Dateninfrastruktur und Förderung von Projekten zur Transformation des Energie- und Mobilitätssystems sowie der CO2-intensiven industriellen Produktionsprozesse.
Höhere Kosten kompensieren
Höhere Kosten am Arbeits- und Wirtschaftsstandort könnten nur mit entsprechenden technologiegetriebenen Produktivitätsfortschritten kompensiert werden, um damit den Wohlstand am Standort weiter zu erhöhen. Nachhaltigkeit und Klimaschutz benötigen als Voraussetzung für einen zukunftsfähigen Industriestandort modernste Infrastruktur sowie moderne und digitalisierte Dienstleistungen der öffentlichen Hand. „Umso wichtiger ist es, dass wir die vorgeschlagenen Masterpläne rasch in die Umsetzung bringen“, betont Greiner.
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