Ausblick
Industriellenvereinigung OÖ hofft auf ein „Durchschnittsjahr“

IV OÖ-Präsident und KTM-Chef Stefan Pierer. | Foto: IV OÖ/Roland Pelzl
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  • IV OÖ-Präsident und KTM-Chef Stefan Pierer.
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Die Industriellenvereinigung Oberösterreich gibt sich zum Jahresauftakt positiver gestimmt als zuletzt. Herausforderungen gibt es aber genug.

OÖ. Die dunkelste Zeit des Winters ist vorbei, langsam aber sicher werden die Tage wieder länger. Und so ergeht es offenbar auch der heimischen Industrie: Trotz nach wie vor zahlreicher Unsicherheitsfaktoren erscheint die Stimmung wieder positiver – zumindest schwingt das in den Ausführungen von Industriellenvereinigung OÖ-Präsident Stefan Pierer zum Jahresauftakt mit.

„Die Arbeit an der Zukunft beginnt in der Krise, Unordnung ist ein Zukunftsmotor. Oberösterreich muss sich den neuen Umfeldbedingungen anpassen und jetzt die Weichen für den zukünftigen Erfolg stellen. Die industrielle Stärke des Bundeslandes ist der Garant, dass Oberösterreich trotz aktueller Turbulenzen stabil auf Kurs bleibt und besser als andere Regionen aus der Krise hervorgehen wird“,

sagt IV OÖ-Präsident Stefan Pierer.

„Zuversicht ist gestiegen“

Dennoch: Das Umfeld bleibe vorerst herausfordernd, die Lage in den verschiedenen Branchen recht unterschiedlich. Stark schwankende Nachfrage mache Kapazitätsplanungen für viele Betriebe schwierig. Noch offen sei, wie sich Energiepreise, Inflation und Zinsen weiter entwickeln werden und damit, wie stark das globale Wachstum eingebremst wird. Positiv sieht Pierer die Abkehr Chinas von der restriktiven Null-Covid-Politik. „Die Zuversicht, dass 2023 ein Durchschnittsjahr werden könnte und keine tiefe Rezession folgt, ist deutlich gestiegen, die Anspannung bleibt jedoch hoch“, so der IV-Präsident – auch angesichts einer drohenden Deindustrialisierung Europas im Spannungsfeld hoher Energiepreise und der unumgänglichen „grünen Transformation“.

„Keine neuen Abhängigkeiten schaffen“

IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch warnt in diesem Zusammenhang davor, neue Abhängigkeiten entstehen zu lassen – Stichwort Batterien aus China. So müsse der energietechnische Wandel unbedingt dazu genutzt werden, innereuropäische Wertschöpfung zu generieren. „Nur unter fairen Wettbewerbsbedingungen kann die Industrie in Oberösterreich weiter erfolgreich produzieren“, betont Haindl-Grutsch.

IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch. | Foto: IV OÖ/Roland Pelzl
  • IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch.
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„In den Zukunftsmodus schalten“

Um die Chancen zu nützen, die sich nun bieten, müsse Oberösterreich jetzt vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus schalten und strukturelle Hausaufgaben erledigen, die den Standort weiter attraktivieren. Für die IV OÖ sind folgende 10 Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes OÖ in der laufenden Legislaturperiode prioritär:

Energie und Digitalisierung

  • Förderung von Projekten zur Beschleunigung der Twin-Transition in den Bereichen Energie und Digitalisierung finanziert aus dem OÖ Zukunftsfonds.
  • Umsetzung der digitalen Plattform für die Abwicklung von Anlagengenehmigungsverfahren (EPA-OÖ).
  • Digitalisierungsoffensive bei allen Prozessen der öffentlichen Hand in OÖ (Verwaltung, Bildung, Gesundheit, Pflege, Kinderbetreuung).

Arbeitsmarkt und Forschung

  • Pakt für Arbeit und Qualifizierung NEU: Ausarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zur besseren Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials in OÖ mit der Zielsetzung der Erhöhung der Frauenerwerbsquote, effizienter Umschulung und Höherqualifizierung sowie verbesserter betriebsnaher Qualifizierungsmaßnahmen.
  • Aufbau des IDSA und weiterer Ausbau von JKU und FH OÖ sowie der außeruniversitären Forschungseinrichtungen zur Erhöhung der Absolventenzahlen und zur weiteren Stärkung der Technologie- und Forschungskompetenz von Oberösterreich.

Schule und MINT

  • Verbesserung der Grundkulturkompetenzen (inkl. Digital-Kompetenzen) der Volksschul- Absolventen und begleitende Förderung in der Mittelschule.
  • Mathematik-Initiative: Attraktivierung des Mathematik-Unterrichts, um mehr Jugendliche für MINT-Ausbildungen zu gewinnen.
  • Digitalkompetenzen an AHS: Entwicklung weiterer Schulzweige zur Vermittlung von Digitalkompetenzen an Bundesrealgymnasien in OÖ nach dem Vorbild des Schulzweiges „Digitalisierung und Robotik“ am BRG Fadingerstraße.
  • Internationale Schule: Ausweitung des Angebotes der internationalen Schulausbildung nach dem Vorbild von ABIS und LISA.

Landeshaushalt und Verschuldung

  • Zeitnahe Rückkehr zu Nulldefizit und Schuldenbremse in OÖ nach Bewältigung der Krise.
IV OÖ-Präsident und KTM-Chef Stefan Pierer. | Foto: IV OÖ/Roland Pelzl
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