„Green Transition“
Industrievertreter fordern effizientere Fördersysteme
Vertreter der heimischen Industrie sehen im österreichischen Fördersystem bezüglich „Green Transition“, also dem Wandel in Richtung Klimaneutralität, Aufholbedarf.
OÖ. „Die oberösterreichische Industrie bekennt sich trotz aller Krisen zum globalen Kampf gegen den Klimawandel. Der Wille zur Dekarbonisierung ist da, doch muss die Industrie während dieser umfassenden Transformation auch dauerhaft erfolgreich wirtschaften können. Dazu braucht es eine zielgerichtete Unterstützung, um diese gewaltigen Investitionen stemmen zu können und zu verhindern, dass Produktionen ausgelagert werden müssen“, so Spartenobmann Erich Frommwald. Es sei essenziell, dass Anreize so ausgestaltet werden, dass Unternehmen klimaneutrale Technologien ohne Verlust an Wirtschaftlichkeit adaptieren können.
Studie zum Vergleich
Um das Fördersystem in Österreichs zu verbessern und mögliche Potenziale zu heben, hat die Sparte Industrie der WKOÖ eine Studie beauftragt. Dabei wurde die österreichischen Förderlandschaft zur Unterstützung der Green Transition der Industrie mit jener in Deutschland, den Niederlande, der Schweiz und in Dänemark verglichen.
Höhere Budgets und Förderquoten
So gibt es laut Studie beispielsweise bei deutschen Bundesförderprogrammen deutlich höhere Programmbudgets und Förderquoten im Vergleich zu Österreich. Zudem sind Großunternehmen in allen betrachteten Programmen förderfähig. Die niederländische Förderlandschaft hingegen bietet attraktive Förderungen für Pilot- und Demonstrationsvorhaben mit hohen Budgets und Förderquoten. Auch Dänemark bietet deutlich höhere Programmbudgets und Förderquoten als Österreich. Die Schweiz ist grundsätzlich sehr zurückhaltend, was Förderprogramme für die Wirtschaft betrifft, bietet aber dennoch interessante Akzente im Bereich der Green Transition. Der Fokus liegt auf Förderprogramme im F&E-Bereich.
Verbesserungsvorschläge der Sparte Industrie:
- Zugang zu Förderprogrammen für Unternehmen jeder Größe, auch Unternehmen im EU-ETS-Handel. Mit einem KMU-Bonus können zusätzliche Anreize für KMUs geschaffen werden
- Großvolumiges Förderprogramm für Pilot- und Demonstrationsvorhaben mit F&E-Charakter
- F&E-Projekte müssen technologieoffen gefördert und umgesetzt werden.
- Einzelnotifizierungen der Beihilfenmaßnahme bei der EU
KOM müssen auch in Österreich über bestimmten Schwellenwerten möglich gemacht werden. Die Schwellenwerte aus Deutschland betragen beispielsweise 20 Millionen Euro pro Unternehmen und Vorhaben für industrielle Forschung bzw. 15 Millionen Euro bei Investitionsbeihilfen. - Derzeit gibt es in Öster- reich keine attraktive Fördermöglichkeit für den Technologieexport. Darüber hinaus sollten strategisch wichtige Themen wie internationale Technologiekooperationen unterstützt werden.
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