Abverkauf ab sofort
Leiner schließt in Linz, Wels, Vöcklabruck & Steyr, Kika sperrt in Ried zu
Fünf Filialen der Kika/Leiner-Gruppe werden Ende Juli in Oberösterreich zur Rettung des Unternehmens nach der Übernahme durch die Firma Supernova geschlossen – hier beginnt ab sofort ein Abverkauf mit massiven Preisreduktionen. Österreichweit sind es 23 Standorte, 1.900 Mitarbeiter müssen laut Kika/Leiner gekündigt werden. Ein Fonds für Härtefälle und ein Job-Portal wurden eingerichtet.
WIEN, OBERÖSTERREICH. Das operative Geschäft der Kika/Leiner Gruppe sei massiv sanierungsbedürftig, das Unternehmen wurde laut den neuen Eigentümern mit einem operativen Verlust in Höhe von mehr als 150 Millionen Euro übernommen.
„Wir sind angetreten, um Kika/Leiner zu retten. Und wir retten jetzt, was zu retten ist“, so Kika/Leiner-Geschäftsführer Hermann Wieser. Strategische und wirtschaftliche Gründe machten die Schließung von 23 Filialen sowie eine erhebliche Reduktion der Zentralabteilungen in der Verwaltung notwendig – rund 1.900 Mitarbeiter müssen das Unternehmen verlassen.
„Bedauerlicherweise sind die Hauptleidtragenden die Mitarbeiter, die am wenigsten dafür können. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit den Betriebsräten für die durch Kündigung betroffenen Mitarbeiter:innen ein Maßnahmenpaket beschlossen.“, so Wieser.
Job-Plattform für Mitarbeiter
In Zusammenarbeit mit großen überregionalen Anbietern aus Handel und Gewerbe wie Obi, Billa, Bipa, Penny, Tedi, Müller, Deichmann, Action, NKD können allen Mitarbeitern, die daran interessiert sind, Jobangebote gemacht werden – dafür wird eine Job-Plattform eingerichtet, auf die alle Mitarbeiter:innen zugreifen können.
Gründe für die Schieflage des Unternehmens gebe es viele – allen voran Management-Fehler, explodierende und nicht an die Rahmenbedingungen angepasste Kosten, komplizierte, personalintensive Abläufe, falsche Markenstrategien, zu geringe Flächenproduktivität, viel zu hohe Overheadkosten etc. In der Folge habe die aktuelle Marktsituation mit sinkenden Umsätzen aufgrund von Corona, Ukrainekrieg, hohen Energiekosten, hohen Zinsen und verschärften Vergaberichtlinien für Kredite die Gesamtsituation verschärft.
Um Kika/Leiner wieder konkurrenzfähig zu machen, werde ein hoher zweistelliger Euro-Millionenbetrag ins Unternehmen investiert.
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