Halbjahresbilanz 2023
Oberbank mit starkem Gewinn-Anstieg
Auch die Oberbank konnte unter anderem dank gestiegener Zinse hohe Gewinne einfahren. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 stieg der Überschuss heuer auf mehr als das Doppelte an.
OÖ. Das starke Zinsgeschäft (+91,9 Millionen Euro) und die Gewinne aus Beteiligungsunternehmen (+71,3 Millionen Euro) lieferten wesentliche Beiträge zum weit mehr als verdoppelten Periodenüberschuss (vor Steuern) von 278,7 Millionen Euro (1. HJ 2022: 108,7 Millionen Euro). Die Steuern auf Einkommen und Ertrag betrugen 49,0 Millionen, somit ergibt sich ein Gewinn von 229,6 Millionen Euro (1. HJ 2022: 86,4 Millionen Euro). Inflationsbedingt ist aber auch der Verwaltungsaufwand um 10,5 Prozent auf 184,6 Millionen Euro gestiegen. Im Ergebnis zeigt sich eine Cost-Income Ratio von 39,14 % – der Wert, der quasi die Kosteneffizenz einer Bank beziffert, sei „so niedrig wie noch nie“, freut sich Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger. Das Eigenkapital der Oberbank wuchs um 328,4 Millionen auf 3,7 Milliarden Euro – ein neuer Höchststand.
„Keine Versteigerungen“
„Träger des Wachstums“ der Oberbank sei das Firmenkundengeschäft, so Gasselsberger, vor allem der Förderbereich sei hier stark. Aber auch die Privatkundeneinlagen seien überraschend hoch ausgefallen (+4,2 % auf 6,8 Milliarden Euro). Die derzeit vielfach erhobenen Vorwürfe, wonach die Banken die gestiegenen Zinsen an Sparer kaum und an Schuldner sehr stark weitergeben, sieht Gasselsberger als nicht gerechtfertigt an. Insbesondere Wohnbaukreditnehmer seien zu den Risiken eines variablen Kredits ausreichend beraten worden und auch bei jenen, die derzeit akut in Zahlungsnot kommen, würde man meist eine Lösung finden: „Es gibt keine Versteigerungen“, so der Oberbank-Chef. Wirklich Zahlungsunfähig seien von rund 21.000 Wohnbaukredit-Kunden derzeit nur etwa 130. Die Diskussion rund um einen ZInsdeckel gehe „an der Realität vorbei“.
Ende der „Zinserhöhungs-Rallye“
Insgesamt rechnet Gasselsberger mit einer baldigen Erholung des Wohnbau-Geschäfts. Auch erwartet er ein Ende der „Zinserhöhungs-Rallye“ der Europäischen Zentralbank, der Leitzins soll also erstmal zur Ruhe kommen. Allerdings würde die derzeit gedrosselte Bauleistung bzw. die bald steigende Nachfrage dafür sorgen, dass die Immobilienpreise hoch bleiben.
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