zukunft.lehre.österreich

Unternehmen erhalten zukünftig 2.000 Euro pro Lehrling

Die Corona-Pandemie hat unter anderem Auswirkungen auf die Lehrlingsausbildung. Einer Studie von zukunft.lehre.österreich nach sind derzeit 10.000 Lehrstellenplätze gefährdet. Die Bundesregierung hat jetzt einen Bonus in der Höhe von 2.000 Euro für jeden Lehrling angekündigt.

OÖ. Ungefähr 108.000 Lehrlinge werden aktuell in Österreich in knapp 200 Lehrberufen ausgebildet. Pro Lehrjahr fangen etwa 31.000 Lehrlinge neu an, die meisten von ihnen im September. Besonders gefährdet sind momentan mögliche Lehrstellen im Handel (ca.3.500), im Gewerbe und Handwerk (ca. 3000), gefolgt von Tourismus und Freizeitwirtschaft (knapp 2.000) sowie Industrie (knapp 1.000). Schätzungen zufolge wird es in diesem Jahr zwischen 20 und 30 Prozent weniger Lehranfänger geben.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schnürt die Bundesregierung jetzt ein Lehrlingspaket, das jene Unternehmen unterstützt, die zwischen 16. März und 31. Oktober 2020 Lehrlinge einstellen. Diese Idee geht auf eine Studie von zukunft.lehre.österreich zurück, die zu dem Ergebnis kam, dass viele Unternehmen während der Corona-Pandemie weiterhin Lehrlinge einstellen würden, wenn es dafür eine Unterstützung der Regierung gäbe.

4.000 Euro für Baulehrlinge

Der Bonus von 2.000 Euro pro Lehrling wird in zwei Etappen ausbezahlt. 1.000 Euro sind es bei Beginn der Lehre, 1.000 nach der Probezeit, die meist bei drei Monaten liegt. In der Baubranche werden damit 4.000 Euro für Baulehrlinge ausbezahlt. 

„Wir haben vor der Gesundheitskrise bereits 2.000 Euro Bonus für eine Lehrstelle in der Baubranche ausbezahlt. Wir hoffen, dass durch dieses weitere Förderungspaket wieder kräftig in unseren Nachwuchs und damit in die Zukunft der Bauwirtschaft investiert wird“, berichtet der oberösterreichische Bauinnungsmeister Norbert Hartl.

Die Zahl der Lehrlinge in der Bauwirtschaft nehme seit Jahren zu.
Die Förderung, die bei den Förderreferaten der Lehrlingsstellen oder elektronisch über "Lehre online Service" zu beantragen ist, soll laut dem Bundesministerium Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ab 1. Juli 2020 zur Verfügung stehen.