Corona-Virus
Unternehmen sollen Beschäftigte schützen
Der Österreichische Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften Oberösterreichs erhalten derzeit zahlreiche Anfragen zum Arbeitsrecht im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. ÖGB-Landesvorsitzender Johann Kalliauer appelliert jetzt an die Unternehmen, der Gesundheit ihrer Mitarbeiter Priorität zu geben.
OÖ. Die meisten Betriebe hätten den Ernst der Lage erkannt und nicht unbedingt notwendige Produktionen gestoppt, berichtet Johann Kalliauer. Darüber hinaus würden die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen für Beschäftigte weitgehend eingehalten. Kritik übt Kalliauer an jenen Unternehmen, die beim Schutz ihrer Beschäftigten nach wie vor nachlässig sind.
"Die Gesundheit der Arbeiter und Angestellten muss an erster Stelle stehen. Das ist auch eine Frage des Respekts", appelliert er.
Nicht unmittelbar notwendige Arbeiten seien einzustellen, in allen anderen Bereichen umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Jeder einzelne Betrieb sei gefordert, seinen Beitrag zu leisten, dass sich das Virus nicht weiter ausbreite.
Keine Kündigungen unterschreiben
Arbeitnehmern rät der ÖGB, nicht vorschnell Kündigungen mit Wiedereinstellungszusage zu unterschreiben. Stattdessen solle mit dem Betriebsrat gesprochen oder sich an die Gewerkschaft gewandt werden. Um Massenkündigungen abzuwenden, haben sich die Sozialpartner außerdem auf ein Kurzarbeitsmodell geeinigt. Auf diese Weise sei es für alle Firmen möglich, die Arbeitsplätze zu erhalten. Der Anspruch auf die Corona-Kurzarbeit kann rückwirkend per ersten März beantragt werden.
Der ÖGB und die Arbeiterkammer haben eine Webseite gestartet, wo die wichtigsten arbeitsrechtlichen Fragen rund um das Corona-Virus beantwortet werden. Darüber hinaus wurde unter der Rufnummer 0800 22 12 00 80 eine entsprechende Hotline eingerichtet. Das Telefonnetz ist zur Zeit allerdings sehr belastet.
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