Leserbrief aus Ritzing
"Feuchtwiesen müssen geschützt werden!"

- "In Ritzing befindet sich eine Feuchtwiese. Nun soll ein Hochwasserschutzdamm auf dieser Wiese gebaut werden, durch die ein kleines Bächlein führt. Man befürchtet, dass bei einem "100-jährigen Hochwasser " die Wiese überflutet werden würde", berichtet Familie Lackinger.
- Foto: Papst-Lackinger
- hochgeladen von Barbara Babonitsch-Diewald
Dieser Leserbrief erreichte uns von Lisa Papst-Lackinger und Heinz Lackinger aus Ritzing. Familie Lackinger fordert den Schutz der Feuchtwiese in Ritzing.
"Zufällig" hab ich heute (Anm. 23.3.) erfahren, dass derzeit ein Konsultationsverfahren der EU Kommission zur Naturwiederherstellung läuft, mit dem Ziel , ein einfacher durchsetzbares Recht zu Wiederherstellungsmaßnahmen der Natur zu schaffen. dabei sollen kostbare Flächen renaturiert,( Rückführung in den ursprünglichen Zustand) erhalten und geschützt werden.
In Ritzing befindet sich eine Feuchtwiese, und es stellte sich an Hand einer Pflanzenliste heraus , dass es sich laut Experten um ein Niedermoor mit kalkhaltigem Grundwasser handelt. Nun soll ein Hochwasserschutzdamm auf dieser Wiese gebaut werden, durch die ein kleines Bächlein führt. Man befürchtet, dass bei einem "100-jährigen Hochwasser " die Wiese überflutet werden würde.
Diese Feuchtwiese in Ritzing( Niedermoor) wurde vor Jahren mit Rohren drainagiert, um diese landwirtschaftlichen Flächen besser nutzen zu können und so der Vernässung entgegenzuwirken und das Wasser zielgerichtet wegen des hohen Grundwasserspiegels durch Rohre abzugeleiten. Das ist so üblich bei Feuchtwiesen, die landwirtschafltich genutzt werden wollen.
Ein Freund und Univ. Prof betont, dass gerade Feuchtwiesenschutz auch Hochwasserschutz ist, das bedeutet, dass wir viele Hochwasserprobleme eben wegen der drainagierten Wiesen haben ( wo ds Wasser abgeleitet wird ) und dass man das Geld eher in den Schutz von Feuchtwiesen als in Verbauungen stecken sollte. Das ist ja nicht nur ein Problem des Burgenlandes, seit der Hochwasserschutznovelle , das passiert in ganz Österreich.
Diese Feuchtwiese (Niedermoor in Ritzing ist besonders schützenswert, da sich vom Aussterben bedrohte Arten auf der Wiese befinden wie z.B. Breitblätter, Wollgras, Schmalblätter, Sumpflöwenzahl und verschiedende Seggenarten.
Leider wurde keinen Experten seitens der Behörden herangezogen, die das Problem der Drainagierung aufzeigen und somit das Hochwasserproblem aufzeigen ,
Unter anderem wird auch mit der Angst der Bevölkerung vor drohendem Hochwasser " Geld gemacht" und viel zu voreilig gehandelt und Hochwasserdämme gebaut, wo es oft nicht notwendig ist! Statt dessen sollte die Bevölkerung über die Zusammenhänge ( Drainagierung ) aufgeklärt werden und kostbare schützenswerte Natürflächen näher gebracht werden.
Mir erscheint das eine sehr einseitige Lösung des Problems. Die Zeiten haben sich geändert, die Drainagierung von Feuchtwiesen ist nicht mehr zeitgemäß, sondern kostbare Flächen sind mehr denn je schützenswert.
Lisa Papst-Lackinger und Heinz Lackinger
Ritzing


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