Äcker überschwemmt
Biberdämme mussten in Lackenbach entfernt werden
In den Wäldern rund um die Gemeinde Lackenbach sind Biber heimisch. Nun wurde ein Teil der Dämme abgebaut.
LACKENBACH. Rohre und Kanäle sind verstopft, Wege und Äcker überflutet. Grund dafür sind die Biber, die zwar neue Lebensräume schaffen, aber auch immer wieder zu Problemen führen. In Ausnahmefällen, wie in Lackenbach, müssen die Biberdämme entfernt werden.
„Alles mit dem Land abgesprochen“
„Die Entfernung der heimischen Biber ist schwierig und nur in Ausnahmefällen möglich – es erfordert viele Genehmigungen. In unserer Gemeinde erfolgt die Entfernung in Absprache mit dem Land Burgenland und dem zuständigen Bibermanagement“, erklärt Amtsleiter der Gemeinde Lackenbach, Stefan Horvath. Rund um die Gemeinde wurden in den letzten Tagen fünf Biberdämme entfernt, um Schäden in den Wäldern und auf den Äckern zu minimieren. Laut dem Bibermanagement waren Entwässerungsrohre verstaut und die Wege rund um diese Äcker überflutet. „Es wurden die Hauptdämme der Biber entfernt, kein Tier kam dabei zu Schaden. Die betroffenen Biberfamilien wandern nun weiter und werden sich in einem anderen Gebiet wieder einen Damm bauen. Die Tötung der Tiere ist die letzte Instanz und wird wirklich nur in Ausnahmefällen geschehen“, so Dr. Klaus Michalek vom Bibermanagement. Laut Michalek seien außerdem Präventionsmaßnahmen für die Gemeinde geplant.
Drei-Stufen-Plan
Der Biber ist das größte heimische Nagetier und steht im Burgenland unter strengem Naturschutz. Unter speziellen Bedingungen ist es aber möglich, dass die Nager „umziehen“ müssen. Zur Lösung dieser Konflikte werde laut Bibermanagement Burgenland ein Drei-Stufen-Plan angewandt. Als Erstes wird versucht durch Information und Aufklärung sowie durch lokale Einzelmaßnahmen wie zum Beispiel Einzelbaumschutz oder die Errichtung von Elektro-Zäunen Konflikten vorzubeugen. In einer zweiten Stufe wird in den Lebensraum der Biber eingegriffen. Das kann eine Absenkung oder das Entfernen von Biberdämmen sein oder der Einbau von Drainagerohren zur Entlastung des aufgestauten Wassers. Bei ernsten Schäden kann die Naturschutzbehörde als letzte Stufe durch Bescheid einen Eingriff in die Population genehmigen.
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