Unterwart
Ölgemälde „KZ Mauthausen“ von Lajos Gerencser nun im UMIZ
Das Ölgemälde „KZ Mauthausen“ des 2021 verstorbenen Künstlers Ludwig Lajos Gerencser aus Eisenberg wurde im UMIZ in Unterwart nun öffentlich zugängig gemacht.
UNTERWART/EISENBERG. Rechtzeitig vor den Gedenkfeiern zum 5. Mai - anlässlich des Jahrestags der Befreiung des KZ Mauthausen – übergab der Verein „Lila Winkel“ das Gemälde „KZ Mauthausen“ an das UMIZ (Ungarisches Medien- und Informationszentrum) in Unterwart. Das Bild stammt vom bekannt südburgenländischen Maler mit ungarischen Wurzeln, Ludwig Lajos Gerencser, der fast 40 Jahre bis zu seinem Tod am 12. August 2021 in Eisenberg mit seiner Frau Gunver lebte.
Verfolgung, Haft und Flucht
Der Verein „Lila Winkel“, vertreten durch Bernd Gsell, übergab am Donnerstag, 11. April, das Bild „KZ Mauthausen“ des 2021 verstorbenen und vielfach ausgezeichneten Künstlers Ludwig Lajos Gerencser als Leihgabe an das UMIZ. Institutsleiter Ladislaus Kelemen nahm das Bild mit großer Freude entgegen. "Es soll im UMIZ einen Ehrenplatz bekommen und fortan der Öffentlichkeit zugänglich sein", so Kelemen.
Der Verein „Lila Winkel“ beschäftigt sich mit der NS-Opfergeschichte der Zeugen Jehovas (vormals Bibelforscher). Gerencser zählte als Angehöriger dieser Glaubensgemeinschaft in Ungarn zu der Gruppe der Doppelverfolgten. Als 10-Jähriger schlug er sich als Straßenjunge in Andrashida durch, nachdem seine Mutter 1942 wegen ihres Glaubens zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Er selbst wurde 1953 wegen Wehrdienstverweigerung zu acht Jahren und nach der Amnestie 1956 erneut zu sechs Jahren Haft verurteilt. Dies veranlasste ihn noch im selben Jahr zur Flucht nach Österreich. "Vor dem Hintergrund dieser persönlichen Opfergeschichte malte er das Bild „KZ Mauthausen“ in Erinnerung an seine Glaubensbrüder und Glaubensschwestern, die dort inhaftiert waren und ihr Leben lassen mussten", so Gsell.
Der Künstler Lajos Gerencser
In den wenigen Jahren seines Aufenthalts in seiner Heimat Ungarn bekam er Privatunterricht von dem bekannten ungarischen Maler Bernard Aurel. 1986 eröffnete er sein eigenes Atelier in Eisenberg, wo er fast 40 Jahre mit seiner Frau Gunver lebte.
L.L. Gerencser: ""Ich liebe Wolken. Sie dominieren meine Bilder in einer speziellen Art und Weise. Sie verleihen den Landschaften eine besondere Note!"
Er malte nach seinem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Für sein künstlerisches Wirken erhielt er 2007 das Ehrenzeichen des Landes Burgenland.
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