Protestaktion
700 Teilnehmer bei "Für uns ist es 5 nach 12" im Burgenland
Rund 700 Mitarbeiter in Gesundheitsberufen nahmen im Burgenland an der Protestaktion der Offensive Gesundheit "Für uns ist es 5 nach 12" teil.
BURGENLAND. Österreich befindet sich seit fast zwei Jahren in der größten Gesundheitskrise, die es seit hundert Jahren gab. Die Bundesregierung hat aber noch immer keine einzige dringend nötige Reformmaßnahme gesetzt, die den Beschäftigten in den Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen ihre tägliche Arbeit spürbar erleichtern würde.
„Die Kolleginnen und Kollegen können nicht mehr, daher kommt es gerade zu einer Austrittswelle aus Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen! Wir sind nur so stark wie jeder Einzelne der 400.000 Beschäftigten, daher wollen wir am 10. November gemeinsam unserem berechtigten Unmut Ausdruck verleihen“, so die Vertreter der „Offensive Gesundheit“.
Körperlich und psychisch am Limit
„Viele unserer Beschäftigten sind bereits jetzt körperlich und psychisch am Limit“, erklärt die „Offensive Gesundheit“, die damit auch auf jüngste Umfragen in den einzelnen Berufsgruppen verweist: „Emotionale und körperliche Überlastung sind mittlerweile keine Ausnahme mehr, und wir müssen unsere Kolleginnen und Kollegen davor schützen. Wir brauchen also eine sofortige Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um rasch gegensteuern zu können.“
Bereits vor der Krise litt der Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich unter massivem Personalmangel. Die Pandemie verschärfte diese Entwicklung. Es brauche nicht noch mehr schöne Worte der Bundespolitik, sondern endlich eine adäquate Entlohnung, mehr Freizeit und dringend mehr Personal. Zusätzlich brauche es rasch eine grundlegende Ausbildungsreform sowie verbesserte Arbeitsbedingungen, um nicht noch weiter in die gefährliche Versorgungskrise zu schlittern.
Zeichen setzen
Die Vertreter der „Offensive Gesundheit“ wollen mit der Protestaktion ein Zeichen setzen und breites Bewusstsein für die angespannte Lage im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich in Österreich schaffen. Gerichtet ist die Aktion an alle politischen Verantwortlichen auf Bundesebene, die für Verbesserungen und Entlastungen im Gesundheitssystem sorgen könnten.„Uns wurde in letzter Zeit viel versprochen, es ist nun an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen.
700 Mitarbeiter bei Protestaktion
Bei der Protestaktion der Gesundheitsberufe in den Krankenhäusern Kittsee, Oberpullendorf, Oberwart und Güssing sowie in den Pflegeheimen Neudörfl und Rechnitz nahmen 700 Mitarbeiter der Gesundheitsberufe teil.
Manuel Sulyok (Vorsitzender GÖD Burgenland): „Es ist 5 nach 12. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Jedes Zuwarten zur Umsetzung einer Entlastung für die Kolleginnen und Kollegen ist nicht nur äußerst besorgniserregend, sondern auch absolut fahrlässig.“
Es kam durch die Aktion zu keinen Einschränkungen des laufenden Dienstbetriebes. Die Vertreter der „Offensive Gesundheit“ wollen mit der Protestaktion ein Zeichen setzen und breites Bewusstsein für die angespannte Lage im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich in Österreich schaffen. Gerichtet ist die Aktion an alle politischen Verantwortlichen auf Bundesebene, die für Verbesserungen und Entlastungen im Gesundheitssystem sorgen könnten.
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