Gesundheit
Betrieb in der Klinik Oberwart startet im Mai 2024
Der Neubau des Krankenhauses Oberwart verläuft nach Plan und ist kurz vor der Fertigstellung. Ab Mai werden die PatientInnen übersiedeln und die neue Klinik Oberwart wird schrittweise den Betrieb aufnehmen.
OBERWART. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil präsentierte am Freitag gemeinsam mit dem zuständigen Projektteam den aktuellen Status der größten Baustelle des Burgenlandes. Der Innenausbau wurde Ende August 2023 fertiggestellt, die Außenanlagen sollen bis Ende Oktober finalisiert werden. Der Zeitplan und die Gesamtkosten wurden dabei laut Doskozil eingehalten. Ende Februar 2024 sollt das Projekt an die KRAGES übergeben werden. Danach haben die BurgenländerInnen die Möglichkeit, das Haus zu besichtigen. Im Mai werden die PatientInnen übersiedelt und der Betrieb in der neuen Klinik gestartet.
Modernste Ausstattung
"Statt Kürzungen bauen wir die wohnortnahe Spitzenmedizin und die Versorgungssicherheit aus", sagt Doskozil. Das bedeutet, dass mit dem Neubau auch erstmals im Burgenland eine eigene Abteilung für Onkologie mit einer Palliativstation errichtet wird. "Damit reagieren wir vorausschauend auf die steigenden Fallzahlen in der Krebstherapie und auf die Tatsache, dass andere Bundesländer Burgenländerinnen und Burgenländer nicht mehr aufnehmen", so Doskozil. Angekündigt wurde, dass das Spital in Oberwart auch über eine Neurochirurgie verfügen wird. Außerdem wird das Krankenhaus mit hochmodernen medizinischen Systemen wie das Da-Vinci-Roboter-Op-System ausgestattet.
Mehr Wohlbefinden dank der Architektur
Es wurde nicht nur darauf geachtet, dass die Klinik medizinisch und technisch auf höchstem Niveau ist, sondern auch architektonisch. Indem es keine geraden Gänge gibt und überall viel Tageslicht hineinkommt, soll das Wohlbefinden der PatientInnen und Mitarbeitenden gesteigert werden. "Es wirkt nicht so monströs. Durch eine spezielle Art der Versetzung ist es architektonisch gelungen, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen", erklärt Stephan Kriwanek, Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland. In den nächsten Monaten wird laut Josef Strohmaier von der Gesundheit Burgenland die gesamte Gebäudetechnik getestet, bevor der Betrieb starten kann.
Patientenbetrieb in der neuen Klinik startet am 7. Mai 2024
Zwischen Herbst 2023 und Ende Feber 2024 wird die neue Klinik nunmehr vom Projektteam auf Herz und Nieren getestet. Die Übergabe durch das Projektteam an den Auftraggeber Gesundheit Burgenland ist für den 28. Feber 2024 vorgesehen.
Dieser ist bereits jetzt genau getaktet:
- September 2023 bis Feber 2024 – technische Inbetriebnahme, Überprüfungen, Tests, Probebetriebe, Vorabnahmen
- 28. Feber 2024 – Übergabe der neuen Klinik vom Bau-Projektteam an die Gesundheit Burgenland
- Ab 1. März 2024 – stufenweise Besiedelung und Übersiedelung, Inbetriebnahme durch Nutzerinnen und Nutzer, Schulungen, Ablauftests
- 21./22. März 2024 – Tage der offenen Kliniktür: Möglichkeiten zur Teilnahme an Gruppenführungen „hinter den Kulissen“ der Klinik
- Ab 15. April 2024 – Vorsiedelungen, Zusammenführung von Patientinnen und Patienten im Altbau auf interdisziplinär geführte Stationen; planbare Operationen werden schrittweise reduziert
- Ab 23. April 2024 – Pause der planbaren Operationen (zwei Wochen, bis 9. Mai), keine Terminambulanzen (Schwangerenambulanz bis 30. April); Akut-OPs durchgehend sichergestellt (bis „Tag X“, 12 Uhr, im Altbau, danach im Neubau)
- Ab 30. April 2024 – Pause der Tageskliniken (bis 9. Mai)
- Ab 1. Mai 2024 – Pause Geburtenstation (bis 9. Mai, Ausweichen in Klinik Oberpullendorf möglich), Sectio-OP-Saal durchgehend in Betrieb (bis „Tag X“, 12 Uhr Altbau, danach Neubau); Intensivbetten, Neonatologie und Stroke-Units durchgehend sichergestellt
- 1. Mai 2024 (7 Uhr) bis 9. Mai 2024 (7 Uhr) – Rettungssperre (Rettungsdienste bringen Notfälle während dieser Zeit in Krankenanstalten Güssing, Oberpullendorf, Hartberg, Eisenstadt, Graz, Wiener Neustadt etc.); Landessicherheitszentrale und Rettungsdienste sind informiert
- 7. Mai 2024, der „Tag X“: 8 Uhr bis 17 Uhr: PatientInnen siedeln in die neue Klinik; ZNA/ZAE und andere Akut-Versorgungen nehmen den Betrieb auf
- 9. Mai: Ende der Rettungssperre
- Im Laufe des Juni 2024 – stufenweise Aufnahme des vollständigen klinischen Betriebs im Neubau, Hochfahren der planbaren OPs und Terminambulanzen
- Juni 2024: offizielle Eröffnung mit Festakt
Neubau der Klinik Oberwart im Zeitraffer:
- Entscheidung und Zielplanung für Neubau: 1. Halbjahr 2014
- Architekturwettbewerb: Februar 2015 bis Juli 2016
- Auswahl des Generalplaners (ARGE Generalplaner GmbH/Ederer Haghirian Architekten, Graz): Juli 2016
- Start Projektteam (Burgenländischen Krankenanstalten-Gesellschaft m.b.H./KRAGES; Landesimmobilien Burgenland/LIB): Juli 2016
- Präsentation Vorentwurf Klinik Oberwart neu: November 2017
- Neubau Garage Baustufe I: Oktober 2018 bis Juni 2019
- Einreichen der Pläne für Klinik Oberwart neu: März 2019
- Baugenehmigung: September 2019
- Ausschreibungsbeginn: November 2019
- Spatenstich Klinik Oberwart neu: Mai 2020
- Start Erdbau und Tiefengründungen: Juni 2020
- Start Rohbau durch Generalunternehmer (ARGE Strabag/Granit): Oktober 2020
- Abschluss Rohbauphase, Gleichenfeier: März 2022
- Neubau Garage Baustufe II: Jänner 2023 bis November 2023
- Baufertigstellung: August/September 2023 (Außenanlagen: Oktober 2023)
- Übergabe an den Auftraggeber: Ende Feber 2024
- Beginn Patientenbetrieb: Mai 2024
Zahlen, Daten Fakten der neuen Klinik Oberwart:
- Adresse: 7400 Oberwart, Dornburggasse 90
- Telefonnummer: 05 7979 37000
- Bettenzahl: 319 (+/- 3%)
- Aufteilung der Zimmer: 42 Einbettzimmer, 53 Zweibettzimmer, 1 Dreibettzimmer, 42 Vierbettzimmer
- Anzahl der Ebenen: 8 (2. UG bis Heliport 5. OG)
- Anzahl der OP-Säle: 7
- Grundstücksfläche: 44.800 Quadratmeter
- Überbaute Fläche: 16.300 Quadratmeter
- Umbauter Raum: 230.000 Kubikmeter
- Fassadenfläche: 28.000 Quadratmeter
- Brutto-Geschoßflächen: 50.800 Quadratmeter (ca. 7 Fußballfelder)
- Länge des Hauptgangs („Magistrale“): 200 Meter
- Fläche der „Magistrale“: 2100 Quadratmeter
- Länge des Vordachs über dem Eingang: 61 Meter
- Höhe des Hubschrauberlandeplatzes über der Straße: 20 Meter
- Tiefster Fundamentpfahl: 18 Meter
- Winkel der „verschwenkten“ Bauteile: 30 und 60 Grad
- Verbauter Beton: 37.000 Kubikmeter
- Verbauter Stahl: 5000 Tonnen
- Verlegte Kabel: 2.200 Kilometer
- Gasentnahmestellen: 1000
- Leuchten: 10.000
- Anzahl der Lifte: 8
- Anzahl der Türen: 1830
- Anzahl der Steckdosen und Lichtschalter: 18.300
- Anzahl der WCs: 300
- Anzahl der Pflanzenarten im Außenbereich: 73
- Fernwärme-Leistung: 3,4 MW (ca. 425 Einfamilienhäuser)
- Energie-Kennzahl: A++
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