Coronavirus
Vermehrter Ankauf von Schutzmasken und Desinfektionsmitteln im Bezirk Oberwart
Nachdem der erste Infektionsfall mit dem "Coronavirus" COVID-19 in Wien bestätigt wurde, steigt das Risiko für weitere Fälle Österreich. Im Bezirk Oberwart ist man darauf vorbereitet. Panik ist allerdings nicht angesagt.
BEZIRK OBERWART. Auch im Bezirk Oberwart ist der "Coronavirus" ein Thema. Seitens der Krages hat man aber bereits Vorkehrungen getroffen – auch im Krankenhaus Oberwart.
"Die entsprechende Vorgehensweise ist von der Krages-Direktion in Zusammenarbeit mit den Hygieneteams für alle Krages-Krankenhäuser geregelt, somit auch für das Krankenhaus Oberwart. Diese inkludiert Pläne für die Anamneseerhebung der Verdachtsfälle laut Vorgaben des Gesundheitsministerium bis hin zur Isolation", berichtet Gabriele Krupich von der Burgenländische Krankenanstalten GmbH.
Rachenabstrich im Verdachtsfall
Bei einem Verdachtsfall wird ein Rachenabstrich abgenommen, der an ein entsprechendes Speziallabor zur Erregeridentifizierung gesandt wird. "Wenn der Patient nicht anstaltsbedürftig ist, kann er das Krankenhaus verlassen und begibt sich in häusliche Quarantäne. Er bekommt ein Informationsblatt über weitere Verhaltensmaßnahmen ausgehändigt und die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde wird informiert. Erlaubt das klinische Bild keine Entlassung aus dem Krankenhaus, wird der Patient bis zum Eintreffen des Befundes isoliert", so Krupich.
Ist der Befund positiv, wird der Patient unter besonderen Schutzvorkehrungsmaßnahmen in das für das Burgenland definierte Krankenhaus zur weiteren stationären Behandlung transferiert.
Information wichtig
Für Krupich sind "umfassende Informationen an die Bevölkerung notwendig, um Unsicherheiten hintanzuhalten": "Für Krankheiten in den eine Impfung möglich ist, wie im Falle der Influenza (Grippe), empfehlen wir auch eine solche. Beim Corona Virus ist eine solche nicht möglich, da ist Information wichtig!"
"Die Medienmeldung, dass Mitarbeiter des Krankenhauses Oberwart vorsichtshalber vom Dienst befreit wurden, ist inkorrekt. Es handelt sich um Mitarbeiter aus anderen KRAGES Krankenhäusern. Das Testergebnis der betroffen Mitarbeiter ist jedenfalls negativ", schildert Gabriele Krupich.
Maßnahmen zur Prävention
- Vermeidung großer Menschenansammlungen und von nahem Kontakt mit Personen mit Symptomen eines Infekts
- Benutzen Sie Hygieneartikel (auch Handtücher) nur personenbezogen
- Niesen/Husten Sie nicht in die hohle Hand, sondern benutzen Sie ein Papiertaschentuch oder husten/niesen Sie in die Ellenbeuge. Anschließend das Papiertaschentuch in einem separaten Müllbeutel entsorgen.
- Häufiges Händewaschen, jedenfalls nach dem Niesen und Husten , vor dem Essen und nach jedem Toilettengang.
- Bei Fragen oder Symptomen zu Infektionen der oberen Luftwege kontaktieren Sie bitte Ihren Hausarzt oder die Nummer 1450
Schutzmasken ausverkauft
Apotheker Norbert Windisch, Schutzengel-Apotheke in Großpetersdorf: "Die Schutzmasken werden stark nachgefragt und sind in Österreich fast ausverkauft. Auch bei Desinfektionsmittel ist die Nachfrage ebenso hoch. Bei den Leuten herrscht eine gewisse Sensibilisierung und sogar Angst. Vergleichsweise werden Influenza oder Lungenentzündung, die vermutlich gefährlicher sind, weniger Ernst genommen. Das sieht man auch an der sehr niedrigen Durchimpfungsrate in Österreich, die bei knapp neun Prozent liegt. Es gibt auch eine gewisse Unsicherheit, da vielfach das Wissen fehlt."
"Unsere Kunden fragen vermehrt nach Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel, aber von Panik kann man definitiv nicht sprechen. Leider haben unsere Lieferanten bei den Atemschutzmasken Lieferengpässe. Unser Rat ist, dass man sich vorsorglich für den Fall einer Quarantäne einen Vorrat von wichtigen Medikamenten besorgt. Grundsätzlich ist das Corona-Virus nicht gefährlicher als eine normale Grippe. Man sollte sich jedenfalls gründlich Hände waschen und unnötigen Körperkontakt vermeiden", meint Birgit Hagenauer von der Apotheke "Zum Goldenen Kreuz" in Markt Allhau.
Ähnlich sieht es auch Andrea Windisch von der Bach-Apotheke in Oberwart: "Es gibt schon eine große Besorgnis, das merkt man auch an der verstärkten Nachfrage an Masken und Desinfektionsmitteln. Eine Panik speziell wegen dem Corona-Virus spüre ich aber nicht, sondern es ist eher eine höhere Aufmerksamkeit bezüglich Infektionskrankheiten und Ansteckungsrisiken insgesamt. Die Leute haben aber grundsätzlich diesbezüglich vorgesorgt. Es herrscht aktuell aber doch eine erhöhte Aufmerksamkeit und Alarmbereitschaft."
Wirtschaftskammer Anlaufstelle
Für Unternehmen, die vom Coronavirus betroffen sind, bzw. bei konkreten Fragen zu Arbeitsrecht, Entgeltfortzahlungen oder internationalen Lieferketten hat die Wirtschaftskammer eine zentrale Ansprechstelle eingerichtet.
Im „Coronavirus Infopoint“ laufen sämtliche Informationen aus dem In- und Ausland zu diesem Thema zusammen. Der Coronavirus Infopoint ist unter 05 90 900-4352 von Mo-Fr 9:00-17:00 Uhr bzw. über E-Mail: infopoint_coronavirus@wko.at erreichbar und bietet unter wko.at/coronavirus Informationen an. Die Experten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) stehen im Austausch mit betroffenen österreichischen Firmen sowie den AußenwirtschaftsCentern und halten engen Kontakt zum Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten.
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