Oberwart
Neues Pflegekonzept für Angehörige vorgestellt
OBERWART. Im März 2019 wurde der "Zukunftsplan Pflege" offiziell vorgestellt. Ein wesentlicher Eckpfeiler ist das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige. Im Landgasthof Drobits wurde dieses am 22. Oktober interessierten Personen näher präsentiert.
"Erhebungen zeigen, dass die Menschen so lange wie möglich im eigenen Zuhause alt werden wollen. Viele werden von Angehörigen gepflegt. Dem tragen wir mit dem neuen Anstellungsmodell Rechnung, um den pflegenden Angehörigen die Möglichkeit zu bieten, sozialversichert zu sein und auch Pensionszeiten zu generieren. Es ist eine Chance und Angebot", so LR Christian Illedits.
100 Stunden-Ausbildung
Die dafür notwendige Ausbildung umfasst 100 Stunden und ist kostenlos. "Bislang haben sich im Burgenland für diese Ausbildung rund 40 Personen gemeldet, davon 15 in Oberwart. Diese wird auch für eine mögliche Weiterbildung zur Heimhilfe angerechnet. Auch diese Ausbildung wird vom Land bezahlt", betont der Landesrat.
Das Beschäftigungsmodell sieht bei 40 Stunden pro Woche einen Nettolohn von 1.700 Euro vor (Brutto ca. 3.200 Euro). "Das Modell ist gestaffelt. Für Pflegestufe 3 wird eine Betreuungsleistung von 20 Stunden angenommen, bei Stufe 4 30 Stunden und bei Stufe 5 die 40 Stunden. Es gibt auch einen 13. und 14. Monatsgehalt. Ein Teil wird über einen Selbstbehalt des Pflegegeldes bezahlt", fasst er zusammen. Bei Pensionisten gibt es kein Anstellungsmodell, es sind aber andere Fördermöglichkeiten zu lukrieren.
LR Christian Illedits: "Ein solches Anstellungsmodell ist einzigartig, das findet man nur im Burgenland!"
Pflegeservice Burgenland GmbH
Um dieses Beschäftigungsmodell zu realisieren, wurde die Pflegeservice Burgenland GmbH im August 2019 gegründet. Geschäftsführer ist Harald Keckeis. "Voraussetzungen, um dieses nützen zu können, sind, dass der zu Pflegende und der Pflegende Angehörige Österreicher oder EU-Bürger sind und der zu Pflegende in den letzten zwei Jahren den Hauptwohnsitz im Burgenland hatte. Betroffen sind die Pflegestufen 3 bis 5 und der Angehörige muss gesundheitlich sowie körperlich in der Lage, die Betreuung zu übernehmen. Das wird von einem Arzt bestätigt", so Keckeis.
Beratungen in Oberwart
Kostenlose Beratungen zum Thema Pflege und dem neuen Anschaffungsmodell gibt es an der Bezirkshauptmannschaft Oberwart. DGKP Manuela Prenner (Tel.: 05-7600-4505) und ihre Kollegin DGKP Manuela Blutmager (Tel.: 05-7600-4505) sind seit Anfang Jänner als Ansprechpartnerinnen in diesem Bereich im Einsatz.
"Seit September 2019 sind wir ein Teil der Pflegeservice Burgenland GmbH. Seit 1. Jänner 2019 gab es schon über 600 Beratungen im Bezirk. Diese sind individuell und kostenlos. Wir arbeiten eng mit Behörden zusammen und darum können wir bestmögliche Lösungen für die Betroffenen finden", so Prenner.
"Die Beratungen können bei uns im Büro, telefonisch oder auch direkt bei den Leuten zu Hause erfolgen. In den letzten Wochen absolvierten wir viele Hausbesuche", ergänzt Blutmager. Es gibt auch eine offizielle Pflegehotline (05-7600/1000).
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