Zeckenschutzimpfungen sind noch bis Ende Juli günstiger

Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl. | Foto: Archiv

Text: Salzburger Landeskorrespondenz

SALZBURG/PINZGAU. Im Sommer verbringen viele Menschen ihre Freizeit aktiv im Grünen, ob bei Wanderungen, Ausflügen, beim Sport oder beim Garteln. Jeder, der sich in der freien Natur oder im eigenen Garten aufhält, ist der Zeckengefahr und einer möglichen Ansteckung mit der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, kurz FSME, ausgesetzt. Der einzige Schutz vor einer Infektion mit FSME ist die Impfung. "Wer noch nicht geimpft ist, sollte dies unbedingt noch tun", appellierten Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Dr. Christian Stöckl und Landessanitätsdirektorin Dr. Heidelinde Neumann an das Gesundheitsbewusstsein der Salzburgerinnen und Salzburger und wiesen darauf hin, dass die Impfaktion der Apotheken noch bis 31. Juli läuft.

33,50 Euro für Erwachsene, 28,90 Euro für Kinder
Die Apotheken bzw. die hausapothekenführenden Ärzte bieten im Aktionszeitraum bis 31. Juli den Impfstoff vergünstigt an. Im Aktionszeitraum kostet der Impfstoff 33,50 Euro für Erwachsene, 28,90 Euro für Kinder.

Zusätzlich 5 Euro Rückerstattung
Der Zuschuss der jeweiligen Versicherungsanstalt wird in Abzug gebracht und der Restbetrag ist in der Apotheke zu bezahlen. Beim Arzt ist das entsprechende Impfhonorar zu entrichten. Dieses kann dann zur Rückerstattung von fünf Euro bei der jeweiligen Sozialversicherung eingereicht werden.

Eine gemeinsame Initiative
Die jährliche Zeckenschutz-Impfaktion ist eine Initiative der Österreichischen Apotheker- und der Ärztekammer, der Pharmaindustrie, des Großhandels und der ARGE Pharmazeutika, die den Impfstoff den Konsumenten vergünstigt zur Verfügung stellen. Die Zeckenschutz-Kampagne 2014 wird darüber hinaus auch von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) unterstützt.

Impfempfehlungen
Empfohlen wird die Impfung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. In stark verseuchten Gebieten ist es durchaus sinnvoll, Kinder ab dem siebten Lebensmonat zu impfen. Personen über 50 Jahre seien stärker gefährdet, da die Krankheit in diesem Alter oftmals sehr kritisch sein kann, so Neumann.
Die Erstimpfung ist grundsätzlich in der kalten Jahreszeit zu empfehlen, die zweite Impfung innerhalb von ein bis drei Monaten, die dritte Teilimpfung innerhalb von fünf bis zwölf Monaten. Für eine Schnellimmunisierung in der warmen Jahreszeit kann die zweite Teilimpfung zwei Wochen nach der ersten Injektion erfolgen.
"Die erste Auffrischungsimpfung wird nach drei Jahren, die weiteren Auffrischungsimpfungen dann alle fünf Jahre empfohlen. Ab dem 60. Lebensjahr wird eine Auffrischung alle drei Jahre empfohlen", so Landessanitätsdirektorin Neumann.

Im Vorjahr sieben FSME-Erkrankungen in Salzburg
FSME wird durch Viren übertragen und greift das Zentralnervensystem (ZNS) an. Die Folgen können schwerwiegend sein: Grippeartige Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen und Kopfweh und im schlimmsten Fall eine Entzündung der Gehirnhaut und des Gehirns sowie des Rückenmarks. Für zwei Prozent der Erkrankten verläuft die Krankheit tödlich. 2013 hat es österreichweit 98 FSME-Erkrankte gegeben. Davon waren jeweils zwei Erkrankte in Wien, Niederösterreich, im Burgenland und in Vorarlberg, sieben Erkrankte in Salzburg, neun in Kärnten, 16 in der Steiermark, 26 in Tirol und 32 in Oberösterreich. 16 der 98 FSME-Fälle betrafen Personen, die unter 16 Jahre alt waren.

FSME-Verbreitung
Die ARGE Gesundheit hat eine FSME-Verbreitungskarte, die so genannte "Zeckenkarte", die auf der nachträglichen Erfassung von bereits aufgetretenen, diagnostizierten FSME-Krankheitsfällen beruht, erstellt. Darüber hinaus sind weitere Informationen zum Zeckenschutz im Internet unter www.zecken.at zu finden.

Geeignete Kleidung schützt bis zu einem gewissen Grad
Hauptsächlich leben Zecken im Gras oder auf Sträuchern und werden von Menschen, aber auch Haustieren abgestreift. Einen sicheren Schutz vor Zecken gibt es nicht. Nach längerem Aufenthalt im "Grünen" ist das Kontrollieren auf möglichen Zeckenbefall ratsam. Auch durch geeignete Kleidung kann man sich bis zu einem gewissen Grad vor einem Zeckenstich schützen. Empfohlen werden lange Ärmeln und lange Hosen sowie möglichst helle Kleidung, um eventuelle Zecken leichter erkennen zu können.

Möglichst rasche Entfernung der Zecke
"Wenn es zu einem Zeckenstich kommt, sollte die Zecke ohne zusätzliche Maßnahmen, nur durch direkten Zug, am besten mit einer im Fachhandel erhältlichen Zeckenpinzette entfernt werden. Je früher dies geschieht, desto unwahrscheinlicher ist eine Infektion mit dem FSME-Virus, aber auch mit Borrelien", so Neumann. Borrelien sind Bakterien, die ebenso schwerwiegende Erkrankungen des zentralen Nervensystems aber auch des Herzmuskels verursachen können. Gegen Borrelien gibt es derzeit in Europa noch keine Impfung. Bei Auftreten der sogenannten "Wanderröte“, einem roten, sich vergrößernden Fleck, sollte auf alle Fälle ein Arzt konsultiert werden. Gegen die Erkrankung durch Borrelien gibt es eine wirksame Therapie mit Antibiotika. Bei einer FSME-Erkrankung können jedoch nur die Krankheitssymptome, nicht jedoch die Krankheit selbst behandelt werden. Daher ist die Impfung der einzig mögliche Schutz vor einer FSME.

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