Piesendorfer Verkehrslösung ruht auf Gras
Piesendorf will einen Kreisverkehr und den Lebensmittelmarkt vergrößern. Vom Land gibt es keine Bewilligung.
PIESENDORF (gud). Seit einem Jahr liegen die Pläne für eine Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes "Piesendorf-Ost" auf. Sie können nicht umgesetzt werden, weil es seitens der zuständigen Referentin Astrid Rössler kein grünes Licht gibt. Die Landeshauptmann-Stv. erklärt, es handle sich um einen der 17 Fälle, die derzeit einer Prüfung gemäß der "Standortverordnung für Handelsgroßbetriebe" unterliegen, darunter große Projekte wie der Europark. Diese würden in den nächsten Wochen gemeinsam entschieden.
Fertige Pläne
Vorgesehen ist ein langgezogener Kreisverkehr an der B 168, beginnend bei der Zufahrt zur Firma Senoplast. Die Verkehrslösung sei von äußerster Dringlichkeit, so Bürgermeister Hans Warter (ÖVP). "Die Bewohner der Bahnhofsiedlung und die Mitarbeiter von Senoplast ergeben zusammen rund 800 Personen, die hier die B 168 queren. Das ist eine gefährliche Situation." Eine Eingliederung in den Verkehr sei für Anrainer und die Gewerbebetriebe zu den Spitzenzeiten nur erschwert möglich. Eingebunden wird auch die Zufahrt für den neuen Standort der Freiwilligen Feuerwehr, der 2016 realisiert werden soll.
Vergrößerte Verkaufsfläche
Aus Sicht der Gemeinde drängt daher die Zeit. Für die geplanten Baumaßnahmen müsste jedoch der bestehende Lebensmittelmarkt weichen. Der M-Preis würde auf der angrenzenden Wiese neu errichtet, die Verkaufsfläche von dzt. 400 m² um 270 m² vergrößert. Wegen dieser Erweiterung gibt es noch keine Zustimmung von Rössler. Piesendorf sei gleich zu behandeln, wie die anderen geplanten Projekte. "Einzelinteressen sind vor regionalen Interessen zurückzustecken. Wir können uns nicht länger von Firmen erpressen lassen, hier herrscht ein Verdrängungswettbewerb auf Kosten der Gemeinden", so Rössler. Bgm. Warter sieht die bestehenden Nahversorger im Ortszentrum nicht gefährdet. Er betont, dass es sich nicht um ein neu hinzukommendes Geschäft handle, sondern nur um einen Ersatzbau. Für eine Bewertung ist jedoch nicht nur die Fläche ausschlaggebend, sondern verschiedene Aspekte, wie auch die Einwohnerzahl und damit verbunden die Frage, wieviel Verkaufsfläche der Ort braucht, erklärt Rössler.
Heftige Kritik
Gemeindevertreter Hubert Fritzenwanker (FPÖ) fehlt das Verständnis: "Es muss dringend mit der Ausschreibung begonnen werden. Die Firma M-Preis hat bereits vor einem Jahr ein Ansuchen für den Neubau gestellt. Die Verzögerung ist nicht akzeptabel, denn es handelt sich um eine verkehrstechnisch notwendige Maßnahme."
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