Kaprun
Ukrainische Jugendliche mit Eltern & Großeltern am Kitzsteinhorn
Jugendliche aus der Ukraine verbrachten gemeinsam mit Eltern, Großelter, Bergführern und Betreuern einen Tag am Kitz. Organisator Nathan Schmidt von der "Mountain Seed Foundation" ist überzeugt: Die Natur hilft den Jugendlichen, offener gegenüber dem therapeutischen Prozess zu sein.
KAPRUN. Gemeinsam mit einem Team aus vier Bergführern und acht Betreuern haben 28 Jugendliche aus der Ukraine am 5. August gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern das Kitzsteinhorn erkundet. Die Aktivität sollte vor allem eines: den Heilungsprozess in Gang setzen – Traumata überwinden und Selbstvertrauen aufbauen.
Ein Kriegsveteran hilft non-profit
Nathan Schmidt ist ehemaliger Offizier des US Marine Corps und Gründer der Mountain Seed Foundation. Die Organisationsmitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, ukrainischen Kindern vom frühen Jugend- bis jungen Erwachsenenalter zu helfen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Berge: „Meine eigene Geschichte handelt vom Krieg. Aus meiner Zeit in der US-Marine habe ich viele Narben davongetragen. Während die physischen einem bewusst sind, verhält es sich bei den seelischen anders. Sie sind unsichtbar und beeinflussen nicht nur einen selbst, sondern auch Beziehungen. Nur in den Bergen ist es mir gelungen, zu heilen“, so Schmidt. Die Natur helfe den Jugendlichen, offener gegenüber dem therapeutischen Prozess zu sein.
Kitzsteinhorn als idealer Gipfel
Andreas Gassner ist Bergführer aus Zell am See. Seit einer gemeinsamen Großglockner-Tour vor vier Jahren ist er mit Nathan Schmidt befreundet. Gassner hat die Gruppe aufs Kitzsteinhorn begleitet und den Berg vorab bewusst für das Vorhaben empfohlen: „Die perfekte seilbahntechnische Erschließung des Kitzsteinhorn ermöglicht es selbst Unerfahrenen, ihn in Begleitung eines Bergführers zu besteigen. Der kurze Gipfelanstieg über 174 Meter vermittelt einem ein erstes Gefühl dafür, was Bergsteigen bedeutet.“
Karlsböck: "Plötzlich ist alles möglich"
Norbert Karlsböck, Vorstandsdirektor der Gletscherbahnen Kaprun AG, hat sich über den Besuch gefreut und ist von der therapeutischen Wirkung des Bergs überzeugt: „Jeder, der gern am Berg unterwegs ist, kennt dieses Gefühl – wenn einem die eigene Willenskraft dazu antreiben kann, einen Schritt nach dem anderen bis hinauf zum Gipfel zu setzen, dann kann man alles schaffen; plötzlich ist alles möglich“. Nathan Schmidt mit Tickets zu unterstützen, sei für ihn Ehrensache gewesen. Ein Eis gab's für die Jugendlichen obendrauf.
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