Das Leben der Großeltern? Danke, kein Interesse!
Als am 12. November 1918 in Wien von zwei der drei Präsidenten der provisorischen Nationalversammlung vor dem Parlamentsgebäude die Republik Deutschösterreich ausgerufen worden ist, waren die Großeltern der Schreiberin dieser Zeilen junge Leute. Teenager, würde man heute sagen. Damals ein 18-jähriger Knecht und eine 15-jährige Magd, denen nichts anderes übrig blieb, als fleißig, fromm und unterwürfig zu sein. An diesem 12. November 1918 jedenfalls war in Österreich Arbeitsruhe angeordnet. Ob die Moidl und der Franzl da auch einmal ausruhen durften? Ob sie Zeit fanden, sich Gedanken zu machen über die Dinge, die da in Wien stattfanden? Ob sie das Ganze überhaupt mitbekommen haben? Und falls ja, wie? Keine Ahnung! Nie danach gefragt! Unerklärlich erscheint das jetzt. Jetzt, wo es schon lange zu spät ist.
(Unsere Ortsreportagen aus dem Pinzgau stehen heuer unter dem Schwerpunkt "Österreich - 100 Jahre Republik. In diesem Zusammenhang entstand obiger Text.)
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