Analoge Fotos
Der Hüter alter Kameras
Interessante Persönlichkeit: Im "Brot"-Beruf Bäckermeister, in der Freizeit engagierter Video- und Fotokünstler.
BRAMBERG. Werke von Bäckermeister Fritz Daxenbichler sind derzeit in der Sonderausstellung "Fotokunst zu Handschrift und Handwerk" im Kammerlanderstall in Neukirchen zu sehen. Er zeigt dort nicht nur seine beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bilder, sondern auch ein Projekt, das er mit Schülern der NMS Bramberg gestaltet hat: Die Kinder haben je einen Satz über Kunst aufgeschrieben, Daxenbichler hat ihre handschriftlichen Aufzeichnungen eingescannt und auf einen großen Holzwürfel projiziert.
Brot und Kunst
Fotograf und Bäcker - wie passt das zusammen? Bei Fritz Daxenbichler aus Bramberg eine logische Kombination, liegt doch beides in seinen Genen. Er ist in vierter Generation Bäcker, und auch der Urgroßvater hat bereits fotografiert. "Seine Kamera verwende ich noch, das ist meine Verbindung zu ihm und bedeutet mir sehr viel", erzählt Daxenbichler, der die beliebte Bäckerei von seinem Vater Fritz senior übernommen hat.
Analoge Fotografie
Das Bäckereiwesen hat er von der Pike auf gelernt und mit der Meisterprüfung abgeschlossen. Das Fotografieren hat er sich selber beigebracht. Im Zeitalter der digitalen Handybilder geht er einen ungewöhnlichen Weg: Daxenbichler fotografiert ausschließlich analog, mit sehr alten Fotoapparaten, die er zum Teil geschenkt bekommt, weil niemand mehr Verwendung dafür hat.
"Man kann analog und digital gar nicht vergleichen. In meinen Augen sind nur analoge Bilder 'echt' und werden ganz anders geschätzt", meint der Künstler, der seit einem Jahr seine Bilder auch selber entwickelt.
"Ich bin ein visueller Mensch und mache schon seit Jahren auch Videoproduktionen", schildert Daxenbichler. Derzeit beschäftigt ihn sein neues Projekt, "Gedächtnis von Bramberg", für das er Menschen der älteren Generation vor die Kamera holt und ihre Erzählungen aufzeichnet.
Ausstellung: "Handschrift und Fotokunst"
Ort: Tauriska Kammerlanderstall
Öffnungszeiten: Do. 10 - 13 Uhr (und auf Anfrage);
Ausstellung zu sehen bis 17. Oktober
Termin: 7. Juni von 9 bis 11 Uhr: Einblick in die Kunst des schönen Schreibens. Referentin ist Rita Hackl aus Saalfelden.
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