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Die Festspiele der Alpinen Küche 2023
Zum vierten Mal fanden am Montag, dem 2. Oktober, in Zell am See-Kaprun die „Festspiele der Alpinen Küche“ statt. Auch dieses Jahr war der Andrang groß. Hunderte Interessierte strömten in den Ferry Porsche Kongress und nutzten das Event, um sich auszutauschen und kräftig zu gustieren.
ZELL AM SEE/KAPRUN/SALZBURG. Vor Ort fanden sich eine Vielzahl heimischer Landwirte und Gastronomen ein. Sie präsentierten voller Eifer ihre Produkte und kulinarischen Kreationen. Weiters konnten die Festspiele der Alpinen Küche auch mit hochkarätigen Vorträgen und einer Live-Kochshow aufwarten. Bei uns gibts die besten Bilder vom Event und Interviews mit Persönlichkeiten aus Gastronomie, Tourismus und heimischer Lebensmittelproduktion.
Feierliche Eröffnung
Die Moderation des Tages übernahmen Conny Bürgler (Servus TV) und Karl Hohenlohe (Herausgeber von Gault & Milau Österreich). Zur feierlichen Eröffnung holten die beiden sogleich Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP), den Geschäftsführer von Salzburg Land Tourismus, Leo Bauernberger, und Manuel Resch, den Tourismusdirektor von Zell am See - Kaprun, auf die Bühne.
Als neuer Hausherr begrüßte Manuel Resch die anwesenden Damen und Herren. Er ist erst vor wenigen Monaten Tourismusdirektor in Zell am See-Kaprun geworden. Er war früher Skispringer und ist selbst begeisterter Hobbykoch.
„Erstens, ein herzliches Willkommen hier in Zell am See-Kaprun. Das ist meine Premiere. Ich bin seit den frühen Morgenstunden hier und bin sehr begeistert. Es ist schon sehr cool, wenn man wirklich die Möglichkeit hat, lokale Lebensmittel zu sehen und wie die mit Liebe fürs Detail und Begeisterung auf die Teller gezaubert werden.
Manuel Resch, Tourismusdirektor von Zell am See - Kaprun
Die alpine Küche
Doch was ist die alpine Küche? Und warum ist sie so wichtig für Salzburg?
Salzburg Land Tourismus Geschäftsführer Leo Bauernberger ist das „relativ einfach" zu erklären.
„Die alpine Küche schöpft die Kraft aus Saisonalität, lokalen Produkten und hunderte Jahre alten Rezepturen. 1719 hat Conrad Hagger, der Leibkoch der Erzbischöfe, das erste Salzburger Kochbuch geschrieben. Er hat damals die Wurzeln gelegt für die Alpine Küche."
Leo Bauernberger, Salzburg Land Tourismus Geschäftsführer
Weiters hob Bauernberger auch den anwesenden Autoren Dominik Flammer hervor. Dieser habe es mit seinem Buch „Das Kulinarische Erbe der Alpen" geschafft, dass man sich wieder auf die Stärken der Kulinarik des Alpenraumes besinnt habe. „Der Alpenraum ist die prägende Landschaft in Europa. Es ist wichtig, sich zu diesen Wurzeln zu bekennen", so Bauernberger.
Wir sind Europameister
Stefan Schnöll hob in seinem Redebeitrag hervor, dass qualitative, regionale Küche einfach tief in der Salzburger DNA verankert ist. „Ich glaube, dass es niemand so lebt wie wir. Zwei Drittel der Landwirtschaft bei uns laufen über Biobetriebe. Das ist nicht selbstverständlich. Da sind wir Europameister", so Schnöll.
Hand in Hand mit den Entwicklungen in der regionalen Lebensmittelproduktion sei über die Jahre hinweg auch die Kulinarik immer wichtiger geworden, so Schnöll. Darüber hinaus, mache er sich auch für die Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln stark. Grundsätzlich gelte es hier einfach neue Pfade zu beschreiten und somit der Regionalität durch die Zertifizierung zum Durchbruch zu verhelfen.
„So schmecken die Alpen"
Eines der Highlights des Tages war der gemeinsame Keynote Vortrag des Schweizer Autoren Dominik Flammer und des britischen Spitzenkochs James Baron. Während Flammer einen flammenden Vortrag über Tradition und Innovation hielt, zauberte Baron mit seinem Team thematisch passend dazu ein Menü.
Flammer startete seinen Vortrag mit Fragen zur Herkunft von Mais, Kartoffeln, Fisolen und Tomaten. Das wichtige Fazit. Alle diese Produkte kommen ursprünglich aus Südamerika und sind über die Jahrhunderte bei uns angesiedelt und teil der heimischen Esskultur geworden.
"Wir haben da in Österreich diesen blöden Spruch: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nid. Sichtlich stimmt das aber so nicht", so Dominik Flammer.
Für den Schweizer Kochbuchautoren, der sich mit der Geschichte der Ernährung befasst, steht jedenfalls eines Fest. Es braucht eine etablierte Tradition, um auch neues lernen und innovativ sein zu können. „Wer die alten Äpfel nicht kennt, kann keine neuen züchten", so Flammer.
Eine wesentliche Rolle bei dieser Kombination aus Tradition und Innovation spielen laut ihm sogenannte "heimische Exoten". Das sind im Wesentlichen importierte Lebensmittel, die dann auch bei uns angebaut und somit heimisch gemacht werden. Neben den bereits erwähnten Produkten, sind zum Beispiel Auberginen und Mini-Kiwis. Weitere spannende Neuzugänge in der heimischen Flora sind Szechuan Pfeffer, Japanischer Ingwer, der Zitronenseitling und Kamtschatka Beeren.
Koch und Produzenten
Während des Kochshow-Vortrags gab Spitzenkoch James Baron auch Einblicke in seine eigene Karriere und die positiven Aspekte seines Berufsfeldes. Er war bereits in vielen verschiedenen Ländern wie zum Beispiel England, der Schweiz und China als Koch tätig. Derzeit betreibt er das Schweizer Restaurant „Krone- Säumerei am Inn".
Baron betonte im gemeinsamen Vortrag mit Dominik Flammer auch, wie wesentlich die Zusammenarbeit zwischen guten Produzenten und Köchen ist. Der Alpenraum ist laut ihm sehr reich an guten Produkten. So gibt es tausende verschiedene essbare Pilze und über 1600 Apfelsorten. Als ein weiteres Beispiel, hat James Baron auch bereits 24 verschiedene Schafrassen aus dem alpinen Raum zubereitet.
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