Dunkle Wolken am Vorstadthimmel
Im Rahmen des diesjährigen Literaturschwerpunktes präsentierte am 7.Dezember die HBLW Saalfelden in einer Doppelveranstaltung die Wiener Autorin Gabriele Kögl.
Literaturkritiker haben sie schon mit Elfriede Jelinek verglichen, vielleicht weil sie auch aus der Steiermark stammt und jetzt in Wien lebt und arbeitet, sie selbst sieht sich eher in der Tradition von Marlen Haushofer und deren psychologischen Familienromanen.
Ihr neuer Roman „Vorstadthimmel“ ist ein solch hochinteressantes Psychogramm von Heinrich, einem Nobel-Zahnarzt in Wien, der sich aus kleinen Verhältnissen nach oben gearbeitet hat. In der Kindheit und Jugend zutiefst verletzt durch Demütigungen, entwickelt er als Erwachsener Strategien, um sich für diese Demütigungen zu rächen. Ein zweites wichtiges Phänomen beschäftigt die Autorin in ihrem lesenswerten Roman: Wie kann ein Mann eines seiner beiden Kinder abgöttisch lieben und verwöhnen, das andere (das uneheliche) aber zuerst abtreiben lassen wollen und später verdrängen und verleugnen?
Während am Nachmittag die Schülerinnen des Maturajahrganges der HBLW mit der Autorin über ihre letzten drei Romane „Das Mensch“, „Mutterseele“ und „Vorstadthimmel“ diskutierten, las Gabriele Kögl am Abend aus ihrem aktuellen Werk „Vorstadthimmel“ und stellte sich dann den Fragen des literaturinteressierten Publikums.
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