Glocknerstraße
Durchstich erfolgte – Freigabe für Verkehr am Mittwoch
Die Räumtrupps der Grohag trafen von Salzburger und von Kärntner Seite zum traditionellen Durchstich am Hochtor aufeinander. Am Mittwoch (12. Mai) wird die Großglockner Hochalpenstraße für den Verkehr freigegeben.
FUSCH/GLOCKNERSTRASSE. Unmittelbar mit dem Einsetzen des Frühlings starteten heuer die Schneeräumungsarbeiten auf der Großglockner Hochalpenstraße.
"Wollten uns nicht ausbremsen lassen"
"In diesem Jahr wollten wir uns bei den Räumungsarbeiten und bei der Eröffnung von nichts ausbremsen lassen – weder vom Wetter noch von Covid-19. Deshalb haben wir bereits Mitte April mit den Arbeiten auf der Großglockner Hochalpenstraße begonnen und können heute, nicht einmal einen Monat später, den Durchstich feiern“, erklärt Johannes Hörl stolz.
Positives Zeichen für den Tourismus
Der Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG (Grohag) betont weiter: "Indem wir als eines der ersten, großen Ausflugsziele Österreichs wieder für unsere Gäste da sind, möchten wir ein positives Zeichen für den gesamten österreichischen Tourismus setzen. Denn das, was wir alle jetzt mehr denn je brauchen, sind Anlässe und Orte zum Auf- und Durchatmen. Und was würde sich dafür besser eignen als ein Natur- und Hochgebirgserlebnis inmitten des Nationalparks Hohe Tauern – wo Abstand halten jedenfalls leicht möglich ist – dem wir zum heurigen 50. Geburtstag gratulieren."
Jörgen, Oskar, Ander und Eisbändiger im Einsatz
Mit Anfang April haben sich Jörgen, Oskar, Ander und Eisbändiger – die berühmten, leis- tungsstarken Rotationspflüge "System Wallack" der Grohag (benannt nach dem Erbauer DI Franz Wallack) – von Norden von Fusch/Ferleiten und von Süden von Heiligenblut aus an die Arbeit gemacht und mit der Räumung der Panoramastraße begonnen.
800.000 Kubikmeter Schnee weggeräumt
Die Räumung, begleitet von erfahrenen Bergführern und Lawinenkundigen, die das Terrain vorab sondieren, ging anfangs aufgrund der günstigen Wetterlage noch zügig voran. Ende April jedoch hatten die Räumtrupps mit ihren Maschinen bis zum Schluss immer wieder mit großen starken Niederschlägen und Neuschnee sowie damit einhergehender extremer Lawinengefahr zu kämpfen. Auf der Südseite (Kärnten) waren sogar die stärksten Niederschläge seit 1971 zu verzeichnen.
Die "Grohagler" mussten heuer unfassbare 800.000 Kubikmeter Schnee wegräumen. Dies entspricht einem durchgehend mit Schnee befüllten Zug von über 250 km Länge beziehungsweise der Strecke von Wien nach München.
Verkehrsfreigabe Durchzugsstraße mit 12. Mai
Allen Widrigkeiten zum Trotz konnte am Montag, (10. Mai 2021) der traditionelle Durchstich am Hochtor – also am höchsten Punkt der Verbindung der beiden Bundesländer Kärnten und Salzburg (2.504m) – gefeiert werden. Die Sicherheit ist für die Durchzugstraße hergestellt und wird diese mit Mittwoch, den 12. Mai für den Verkehr freigegeben. Die Herstellung der Sicherheit für die 8 km lange Gletscherstraße zur Kaiser- Franz-Josefs-Höhe wird noch einige Tag in Anspruch nehmen. Bis dahin gelten ermäßigte Tarife.
Wallack-Rotationspflüge: Vier Oldies zeigen Zähne
Heuer gab es für die vier Wallack-Rotationspflüge also allerhand zu tun. Peter Embacher, Chef der Schneeräum-Trupps auf der Großglockner Hochalpenstraße erklärt: "Diese mächtigen 15-Tonnen-Maschinen, die von Franz Wallack, dem Erbauer der Großglocknerstraße, konstruiert wurden, fräsen den Schnee in Schichten ab und schleudern ihn bis zu 50 Meter weit weg. Sie befreien Jahr für Jahr die Großglocknerstraße Meter für Meter auf einer Strecke von insgesamt 48 Kilometern von den Schnee- und Eismassen."
Der Rotationspflug "System Wallack" ist eine Kombination aus Schneefräse und Pflug und kam erstmals im Frühjahr 1953 zum Einsatz. Seither sind die fünf noch im Eigentum der Grohag stehenden Originale immer noch im Einsatz. Nach wie vor gelten die eisblauen „Oldtimer“ als die unangefochtenen Helden der Schneeräumung auf der Großglockner Hochalpenstraße.
Take-away und Tarif-Ermäßigungen
Wie alle anderen Beherbergungsbetriebe und Restaurants in Österreich öffnen auch die bewirtschafteten Hütten und Gasthäuser entlang Hochalpenstraße ab 19. Mai wieder ihre Türen. Bis dahin gibt es „Take-away“ in den Shops und Gastro-Betrieben und es gelten ermäßigte Tarife für die Fahrt auf der Großglockner Hochalpenstraße. Ab sofort sind auch wieder alle Museen, Ausstellungen und Shops geöffnet.
Regionaut Gottfried Maierhofer war beim Durchstich am Hochtor dabei und machte viele Fotos:
Mehr lesen…
- mehr über die Glocknerstraße
- weitere Beiträge aus Fusch
- mehr Artikel aus dem Pinzgau
- jetzt gleich unseren Newsletter abonnieren
- auf unserer Espresso-App durch aktuelle Beiträge swipen
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.