Forschungsprojekt zum Thema instabile Felsen
Das Projekt wird im Uttendorfer Stubachtal, beim Ödenwinkelkees, durchgeführt
UTTENDORF. Felsstürze im Hochgebirge, Vermurungen in den Gebirgstälern – Szenarien, die es auch in Salzburg in den vergangenen Jahren gegeben hat. Mit ein Grund dafür ist, dass der Klimawandel die Gletscher schmelzen lässt und die dadurch freigelegten Felsareale an Stabilität verlieren. Um mehr über diese Problemzonen zu erfahren und Methoden zur Früherkennung von Gefahren zu entwickeln, hat das Land Salzburg ein Forschungsprojekt zum Thema "Felsinstabilitäten im Permafrost" gestartet.
"Wir erwarten wichtige Erkenntnisse..."
Landeshauptmann Wilfried Haslauer: "Vom aktuellen Forschungsprojekt erwarten wir wichtige Erkenntnisse, um Gefahren und Risiken künftig besser einschätzen zu können und so die Sicherheit für die Bevölkerung weiter zu erhöhen."
Finanziert von der "Arge Alp"
Das mehrjährige Projekt wird unter Salzburger Leitung in Zusammenarbeit mit Partnern aus Tirol und Bayern durchgeführt. Finanziert wird es maßgeblich von der "Arbeitsgemeinschaft Alpenländer", kurz Arge Alp. Schauplatz der Forschungsarbeiten ist das Ödenwinkelkees im Stubachtal in der Gemeinde Uttendorf. Nachdem im Vorjahr die notwendigen Vorbereitungs- und Vermessungsarbeiten durchgeführt wurden, werden heuer im Sommer Sensoren und Kameras installiert.
Langzeitmonitoring, Kartierung und 3D-Modelle
Bei diesem Vorhaben werden im Stubachtaler Ödenwinkelkees Gletscher-Randklüfte und deren Umfeld mit hochsensiblen Sensoren ausgestattet. Über ein Langzeitmonitoring werden die Parameter Temperatur und Feuchtigkeit erfasst. Die Gletscherdynamik und Veränderungen in der Felswand sollen mit Kameras und Laser-Vermessungen dokumentiert und durch eine klassische Kartierung die geologisch-geotechnischen Gegebenheiten erhoben werden. In weiterer Folge werden die felsmechanischen Parameter bestimmt und das Versagen eines Felskörpers simuliert.
Frühwarnsystem für die Bevölkerung
Als Ziele des Projektes sollen die Stabilität der untersuchten Felsbereiche analysiert, die Eintrittswahrscheinlichkeit von Felsstürzen bewertet und daraus resultierende Gefahren und Risiken beschrieben werden. Die Erkenntnisse sollen helfen, die komplexe Kinematik von Felsstürzen im Permafrost besser zu verstehen und Methoden für deren Früherkennung entwickeln zu können.
135.000 Euro für die Forschung bis 2020
Das Projekt ist bis Ende 2020 anberaumt. Projektpartner des Landes Salzburg sind die Georesearch Forschungsgesellschaft mbH in Wals-Siezenheim, die Universität Salzburg, die Technische Universität München und das Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Die Arge Alp unterstützt das Forschungsprojekt mit 135.000 Euro.
Zehn Mitglieder aus vier Staaten
In der Arge Alp arbeiten in den vier Staaten Deutschland, Italien, Österreich und Schweiz folgende Länder, Provinzen und Kantone mit einer Gesamtbevölkerungszahl von rund 26 Millionen Menschen zusammen: Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tessin, Tirol, Trient und Vorarlberg.
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