"Angst sitzt tief"
Heidi Keil plädiert für besseren Hochwasser-Schutz

Unternehmerin Heidi Keil und ihr Sohn Manuel Lederer von der Firma "Walter Keil Transporte und Erdbewegungen" in Mittersill.  | Foto: Johanna Grießer
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  • Unternehmerin Heidi Keil und ihr Sohn Manuel Lederer von der Firma "Walter Keil Transporte und Erdbewegungen" in Mittersill.
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Nach dem Juli-Hochwasser im Oberpinzgau sitzt die Angst vor erneuten Überflutungen tief. Verbesserungen sind erforderlich.

MITTERSILL. "Das gesamte Gewerbegebiet in Mittersill war wie eine Badewanne angefüllt, in weniger als zwei Stunden stand alles unter Wasser", erinnern sich Unternehmerin Heidi Keil und ihr Sohn Manuel Lederer von der Firma "Walter Keil Transporte und Erdbewegungen" an das Hochwasser Mitte Juli. Zahlreiche Gebäude im Oberpinzgau waren betroffen.

Bis zu zwei Meter hoch stand Wasser im Gewerbegebiet. | Foto: Keil Erdbau
  • Bis zu zwei Meter hoch stand Wasser im Gewerbegebiet.
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"Es war noch viel schlimmer"

Für das Gewerbegebiet gibt es zwar einen Hochwasserschutz, dieser war aber nicht ausreichend. An den niedrigeren Stellen rann das Wasser hinein – und erreichte eine Höhe von bis zu zwei Metern. Nachdem es abgepumpt wurde, blieben Schlamm, Öl und komplett zerstörte Räume übrig. "Wir haben es uns schon schlimm vorgestellt, aber es war noch viel schlimmer", erinnert sich Heidi Keil.

Als das Wasser weg war, wurde das Ausmaß der Schäden ersichtlich. | Foto: Keil Erdbau
  • Als das Wasser weg war, wurde das Ausmaß der Schäden ersichtlich.
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"Aufgeben ist keine Option"

Als sie das Chaos sah, wollte sie am liebsten alles hinschmeißen. "Das Aufräumen war eine Drecksarbeit", sagt sie. "Aber alle unsere Mitarbeiter, die Zeit hatten, haben mitgeholfen. Dieser Zusammenhalt und der Einsatz aller haben mir wieder Mut gegeben. Unseren Mitarbeitern zuliebe wusste ich: Aufgeben ist keine Option."

Alle Mitarbeiter, die Zeit hatten, halfen bei den Aufräumarbeiten. | Foto: Keil Erdbau
  • Alle Mitarbeiter, die Zeit hatten, halfen bei den Aufräumarbeiten.
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Erst kurz vor dem Hochwasser schloss die Firma letzte Renovierungsarbeiten ab. "Alles war so, wie wir es haben wollten." Vieles wurde durch das Wasser wieder zerstört, die Schäden wurden auf 4,5 Millionen Euro geschätzt. "Es ist einfach alles kaputt", resümiert Heidi Keil. Gerettet werden konnte nur wenig, "dafür ging es viel zu schnell".

Innerhalb von wenigen Stunden stand das gesamte Gewerbegebiet in Mittersill unter Wasser. Gerettet werden konnte nur wenig.  | Foto: Keil Erdbau
  • Innerhalb von wenigen Stunden stand das gesamte Gewerbegebiet in Mittersill unter Wasser. Gerettet werden konnte nur wenig.
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"Besserer Schutz muss sein"

Nachdem nun alles ausgeräumt und geputzt wurde, geht es – erneut – ans Renovieren. "Dabei werden wir Verbesserungen planen, um für Hochwasser künftig gewappnet zu sein, soweit das möglich ist", so die Unternehmerin. "Doch das Gewerbegebiet braucht generell einen besseren, funktionierenden Hochwasserschutz, und zwar dringend", betont sie.

Nach der Überschwemmung im Gewerbegebiet steht fest: Ein besserer Schutz ist notwendig. | Foto: Keil Erdbau
  • Nach der Überschwemmung im Gewerbegebiet steht fest: Ein besserer Schutz ist notwendig.
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"Wir müssen damit rechnen, dass nächstes Jahr wieder so eine Situation eintreten kann, daher muss es jetzt schnell gehen", sagt Heidi Keil. Eine Zusicherung dafür bekam sie – und die anderen Betroffenen – von der Gemeinde und vom Land. "Wir haben das Gefühl, dass die Dringlichkeit unseres Anliegens angekommen ist und fühlen uns gut aufgehoben."

Für die fleißigen Mitarbeiter wurde ein provisorisches Zelt aufgebaut, in dem man sich stärken konnte. | Foto: Keil Erdbau
  • Für die fleißigen Mitarbeiter wurde ein provisorisches Zelt aufgebaut, in dem man sich stärken konnte.
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"Kann nur noch bergauf gehen"

Die Unternehmerin und ihr Sohn blicken jetzt positiv in die Zukunft. Einen Teil des Schadens übernimmt die Versicherung und auch vom Katastrophenfonds sollen Zahlungen kommen. "Es kann eigentlich nur noch bergauf gehen", so die beiden abschließend.

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