Festspiele der Alpinen Küche
Interviews: So vielseitig schmecken die Alpen
Bei den vierten Festspielen der Alpinen Küche in Zell am See-Kaprun war wieder einiges los. Dicht tummelten sich heimische Landwirte, Gastronomen und Hoteliers. Wir sprachen mit einigen von ihnen über alpine Küche und was ihre Produkte besonders macht.
ZELL AM SEE/KAPRUN/SALZBURG. Von Flachgauer Shitake-Pilzen bis zu Saalfeldener Safran und niederösterreichischem Wein wurde so einiges an besonderen Produkten am 2. Oktober im Ferry Porsche Kongress präsentiert. Wir warfen einen Blick in die Runde und gustierten mit.
Manuel Resch im Gespräch
Manuel Resch ist erst seit wenigen Monaten Tourismusdirektor in der Region Zell am See-Kaprun. Er war früher Skispringer und ist selbst auch begeisterter Hobbykoch. Für ihn ist die Alpine Küche einfach „authentisch und bodenständig" und die Region bringt einfach auch die richtigen Faktoren mit um sich in dieser Disziplin etablieren zu können. Gerade für den Austausch zwischen Produzenten und Gastronomen seien die Festspiele der Alpinen Küche sehr wichtig.
"Wir sehen hier Persönlichkeiten aus der Küche, von Lebensmittelherstellern und Experten aus der Branche, die nicht nur aus der Region sind, sondern auch länderübergreifend sich hier vor Ort zum Netzwerken treffen, sich austauschen und Inspiration mit nach Hause nehmen.
Manuel Resch, Tourismusdirektor Zell am See/Kaprun
Vielfalt der heimischen Kräuter
Vor Ort tummelte sich bei dem Event eine Vielzahl heimischer Produzenten und Gastronomen. So zum Beispiel auch Andrea Rieder vom Hollersbacher Kräutergarten. Eines ihrer Highlights ist der Lavendel.
„Uns ist einfach wichtig, dass man die Kräuter an die Menschen bringt, damit sie wieder wissen, wie man sie verwendet, anbaut und verarbeitet. Der Lavendel ist ein so wunderbares Kraut. Er wirkt entspannend, herunterholend und entzündungshemmend."
Andrea Rieder, Hollersbacher Kräutergarten
Safran aus Leogang
Ein weiteres besonderes Produkt: Safran aus Leogang, produziert von Georg Wölfler und seiner Frau Carina. Was vielleicht nicht jeder weiß. Der Safran wird bei uns bereits seit dem Mittelalter angebaut. Damals war Österreich eine regelrechte „Hochburg" so Georg Wölfler. Generell ist das „rote Gold" laut ihm sehr widerstandsfähig.
„Safran ist wetterunabhängig. Hagel und Sturmböen machen ihm fast nichts aus. Er ist den Großteil des Jahres in der Erde drin. Anfang Oktober beginnt er dann zu blühen. Wir haben jetzt die ersten Blüten von der Ernte schon mit dabei und sind absolut gespannt, wie sich das noch entwickelt."
Georg Wölfler, Safranproduzent
Pilze aus dem Flachgau
Pilze sind voll im Trend, gerade Sorten wie Shitake, Portobello und Kräuterseitlinge. Andreas Eibl ist ein Flachgauer Biopilzbauer. Er hat sich auf seinem Hof in Obertrum auf Shitake und Austernseitlinge spezialisiert. Seine Produkte werden auch von der heimischen Gastronomie sehr gut angenommen und die Kunden werden auch tendenziell mehr.
„Diese beiden Sorten überzeugen mich wirklich geschmacklich. Ich bin ein wahnsinniger Shitake-Fan geworden. Darum ist das mein Hauptpilz. Und der Austernpilz passt wunderbar geschmacklich dazu, sowie auch von der Zucht her."
Andreas Eibl, Flachgauer Biopillze
Von der Patisserie in die Feinkost
Lukas Schmiederer übernimmt in Kürze einen alten Feinkostladen, der seit 120 Jahren in Zell am See besteht. Er kommt aus der Patisserie, entschied sich jedoch nach 13 Jahren im Salzburger Hof, dass es Zeit ist, für eine neue Herausforderung. Egal ob Lebensmittelproduktion, Gastronomie oder Feinkost, für ihn kommt es bei der alpinen Küche einfach auf die Wertschätzung für die Lebensmittel und ihre Herkunft an.
„Es ist ja im Grunde ganz wurscht, ob es die Feinkost ist, die Gastronomie, oder ob die Oma zu Hause kocht. Die alpine Küche ist ja keine neue Erfindung. Das hat halt jetzt einen Namen. Im Grunde machen wir das ja schon immer. Wenn man ein bisschen schaut, wo Lebensmittel herkommen und welche Qualität sie haben und diese dann mit Respekt verarbeitet, dann hat man die alpine Küche.
Lukas Schmiederer, Feinkost Schmiederer
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