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Journalist Lukas Bayer über die Klimakrise

"Wenn die Klimakrise wirklich so schlimm ist, warum steht es nicht auf allen Titelseiten?", fragte sich Bayer schon früh.  | Foto: Stefan Schubert
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  • "Wenn die Klimakrise wirklich so schlimm ist, warum steht es nicht auf allen Titelseiten?", fragte sich Bayer schon früh.
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"Mein Ziel ist es, dass der Journalismus die Klimakrise mitdenkt", so der Pinzgauer Journalist Lukas Bayer. Als Mitglied im Netzwerk Klimajournalismus und als Leiter des Mediums "klimareporter.in" setzt er sich dafür ein, dass die Klimakrise einen höheren Stellenwert in der Berichterstattung österreichischer Zeitungen bekommt. 

Hochwasser, Unwetter und immer mehr Hitzetage: Selbst in seiner Pinzgauer Heimat Piesendorf bemerkt Klimajournalist Lukas Bayer die Klimakrise schon deutlich. Im Netzwerk Klimajournalismus und als Leiter des Online-Mediums "klimareporter.in" möchte er dazu beitragen, dass die Klimakrise medial stärker beleuchtet wird. 

Weg zum Klimajournalismus

Die Klimakrise begleitet Lukas Bayer schon lange. „Es hat mich schon im Studium fasziniert, wie die Natur funktioniert, was wir von ihr bekommen und irritiert, was wir damit machen“, erzählt der Pinzgauer im Gespräch. Obwohl Bayer noch im Master "Wirtschaft&Umwelt" studiert, arbeitet er als freier Journalist, engagiert sich im Netzwerk Klimajournalismus und leitet das Online-Medium "klimareporter.in". Hier werden junge Menschen schrittweise an den Klimajournalismus herangeführt und können ihre Texte veröffentlichen. Auch er konnte sich bei "klimareporter.in" schon früh die ersten Erfahrungen im Klimajournalismus sammeln.

Zu Gast bei "Anna spricht mit...": Der Pinzgauer Klimajournalist Lukas Bayer | Foto: Stefan Schubert
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"Wenn die Klimakrise wirklich so schlimm ist, warum steht es nicht auf allen Titelseiten?", fragte sich Bayer schon früh.  Die Unzufriedenheit, wie derzeit in vielen Medien über das Klima berichtet wird, animierte ihn, sich für besseren Klimajournalismus zu engagieren. Dass die Klimakrise alle Lebensbereiche berührt, möchte er sowohl in seiner Funktion als Klimajournalist als auch bei seiner Arbeit im Netzwerk Klimajournalismus vermitteln. 


Die Klimakrise ist da

Für Lukas Bayer steht fest, dass auch in Österreich mehr über die Klimakrise, sowohl berichtet als auch im Persönlichen miteinander diskutiert werden sollte. "Man kann sich denken die Klimakrise ist weit weg, aber man braucht nur nach Österreich schauen", sagt Bayer. Selbst in seinem Heimatort Piesendorf im Pinzgau zeigen sich schon die Auswirkungen der Klimakrise: Überschwemmungen und viele Hitzetage seien keine Seltenheit mehr. 

"Man kann sich die Erderhitzung gut so vorstellen, als wenn die Erde Fieber hat. Wir brauchen gerade auf den eigenen Körper schauen, wenn unsere Durchschnittstemperatur um ein bis zwei Grad höher wird, geht es uns nicht mehr gut, wir sind lethargisch, wir liegen im Bett."
 - Lukas Bayer, Klimajournalist

"Man redet immer von Jahrhundert-Hochwassern, von Zehnjahres-Ereignissen. Was wir früher alle hundert Jahre erlebt haben, erleben wir heute alle 50, alle 10 Jahre", zeigt sich Bayer besorgt. Die Klimakrise betreffe heute schon jeden, auch die älteren Generationen. "Wenn es so heiß wird, kann es wirklich sein, dass der Körper austrocknet. Es gibt derzeit mehr Hitzetote als Verkehrstote", so Bayer.

Mehr über das Klima sprechen

Obwohl die wissenschaftlichen Fakten klar aufzeigen, wie ernst die Bedrohung der Klimakrise ist, sei es schwer, dieses Wissen zu vermitteln und zur Veränderung zu motivieren. "Wir reden lieber über die Gegenwart, als dass wir uns überlegen, wie es uns in 15 Jahren geht", sagt Lukas Bayer. Einen weiteren Grund, dass noch zu wenig gehandelt wird, sieht Bayer darin, dass die Klimakrise nicht direkt sichtbar ist.

"Man redet immer von Jahrhundert-Hochwassern, von Zehnjahres-Ereignissen. Was wir früher alle hundert Jahre erlebt haben, erleben wir heute alle 50, alle 10 Jahre", zeigt sich Bayer besorgt.  | Foto: Stefan Schubert
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"Wenn wir die Treibhausgase sehen würden, dann würden wir vielleicht auch eher handeln", glaubt der Pinzgauer. Umso wichtiger sei es für die Medien, aber auch für jeden Einzelnen, mehr über das Klima zu sprechen. "Wichtig ist, nicht zu verharmlosen und auch klar zu machen, dass wir Lösungsmöglichkeiten haben", so Bayer.

Mehr über das Klima berichten

In der medialen Berichterstattung stört Bayer, dass bei Klimathemen häufig nur über Verbote oder Verzichte in Verbindung mit Klimaschutz besprochen werden "Die Medien können den Menschen Lösungen und Handlungsmöglichkeiten mitgeben", schlägt Bayer stattdessen vor.

Zu Gast bei "Anna spricht mit...": Der Pinzgauer Klimajournalist Lukas Bayer | Foto: Stefan Schubert
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Für den Pinzgauer Journalisten wäre es wichtig, dass in jedem Ressort, heißt Themenbereich, des Journalismus, über die Klimakrise berichtet würde. Die Klimakrise betreffe jeden einzelnen unserer Lebensbereiche, das müsse man auch in den Medien mehr beleuchten. Selbst im Sport spiele die Klimakrise ein Rolle: "Aufgrund der Klimakrise können in Zukunft in vielen Städten die olympischen Spiele nicht mehr ausgetragen werden."

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Anna holt spannende Menschen aus dem ganzen Bundesland vor ihr Podcast-Mikrofon.  | Foto: RegionalMedien Salzburg
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