Lagebericht für den Pinzgau
Lawinensituation weiterhin angespannt, Straßensperren bleiben aufrecht

- Foto: Foto: Land Salzburg / Neumayr/Roland Hölzl
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PINZGAU / SALZBURG. Es bleibt auch in den nächsten Tagen tiefwinterlich, es wird weiter schneien und es herrscht nach wie vor eine hohe Gefährdungslage im Land. So präsentiert sich heute, am Dreikönigstag, die Situation in Salzburg. Insgesamt 70 Lawinenwarnkommissionen schätzen die Lage professionell ein.
Noch mehr Schnee im Pinzgau bzw. in den Hohen Tauern
„Es herrscht nach wie vor Lawinenwarnstufe 4. In der Nacht sind nochmals 40 bis 80 Zentimeter Neuschnee dazugekommen. Weitere 15 bis 20 Zentimeter sind heute noch zu erwarten, vor allem im Pinzgau und in den Hohen Tauern“, so Bernhard Niedermoser, Leiter der Lawinenwarnzentrale. Am Nachmittag soll der Schneefall weniger werden, sich die Situation leicht entspannen, die große Lawinengefahr bleibt allerdings.
Lebensgefährlich!
Aber auf alle Fälle gilt eines weiterhin: Sich abseits von gesicherten Pisten aufzuhalten, ist für Wintersportler derzeit und auch in den nächsten Tagen lebensgefährlich. Aufgrund des labilen Schneedeckenaufbaus hat es in den vergangenen Stunden zahlreiche Abgänge von kleinen und mittleren Lawinen gegeben. „Sicher Hunderte, aber glücklicherweise keine großen Schadenslawinen“, weiß Niederhauser.
Schwierige Arbeit der Lawinenkommissionen
Höchst gefordert, „aber topmotiviert und professionell“, wie Katastrophenreferent Norbert Altenhofer versichert, sind derzeit auch die örtlichen Lawinenwarnkommissionen, die auf Hochtouren arbeiten: Aufgrund der schlechten Sicht und da sich auch in den nächsten Tagen kein gutes Flugwetter ankündigt, ist es äußerst schwierig, die Lage zu bewerten.
Gefährdung Dritter durch Unvernunft
Einige Wintersportler, die sich trotz aller Warnungen ins freie Gelände gewagt haben, konnten gerettet werden. „Völlig unverständlich ist auch die Unvernunft von einigen Personen, die beispielsweise die Straßensperre nach Obertauern aufgebrochen und dadurch nicht nur sich, sondern auch Dritte gefährdet haben“, betont Norbert Altenhofer, der auch Leiter des Salzburger Lawinenwarndienstes ist.
Gesperrte Straßen
Nach wie vor nicht zu erreichen ist im Pinzgau das Glemmtal mit den Gemeinden Viehhofen und Saalbach Hinterglemm. Die Straße dorthin sowie die B 311 zwischen Saalfelden und Weißbach bei Lofer bleiben bis auf Weiteres gesperrt. Ebenfalls gesperrt: Straße zwischen Dienten und Hinterthal, Stubachtal Straße, Alte Gerlosstraße.
Nachtrag: Die Straße ins Glemmtal wurde heute nachmittag - nach einer erfolgreichen Lawinensprengung - wieder freigegeben.
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