Zell am See
Lebenshilfe-Produkte werden vor dem Haus verkauft
Die Lebenshilfe Zell am See lässt sich nicht unterkriegen. Da sie die vielen selbstgemachten Produkte heuer nicht wie gewohnt auf Märkten verkaufen kann, gibt es einen "Ab Haus"-Vertrieb.
ZELL AM SEE. "Eigentlich produzieren wir im Frühling schon für den Weihnachtsmarkt und danach beginnen wir gleich mit den Produkten für Ostern", erklärt Betreuerin Manuela Steiner. Die mit viel Freude hergestellte Ware wird normalerweise dann bei Märkten verkauft.
Doch heuer wurden mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus auch die Werkstätte der Lebenshilfe in Zell am See für drei Monate geschlossen und der sonst sehr beliebte Frühlingsmarkt abgesagt. Jetzt herrscht wieder Normalbetrieb. "Das ist gut, denn für 'unsere Leute' ist ein geregelter Tagesablauf mit klaren Strukturen sehr wichtig", sagt Manuela Steiner.
Lieblingsprodukte abholen
Ohne Märkte wurden jedoch viel weniger Produkte als üblich verkauft. "Da uns 'Corona' sicher noch länger begleiten wird, haben wir etwas improvisiert und uns eine Alternative zu den Märkten überlegt", erklärt die Betreuerin. Vor dem Haus wurde gemeinsam mit den Klienten ein Verkaufsstand mit einer Auswahl der Produkte aufgebaut.
"Jeder kann kommen und sich sein Lieblingsprodukt holen", erklären Peter Jessner und Mathias Egger von der Lebenshilfe, die die Ware stolz präsentieren. Bezahlt wird in bar mittels Kuvert, das man in einen Briefkasten gibt – der jeweilige Preis steht am Produkt. Auch größere Bestellungen werden gerne entgegengenommen, dafür liegt ein Formular parat. Wer Hilfe braucht, kann werktags von acht bis 16 Uhr klingeln.
Tasche wie die Habsburger
Seitens der Lebenshilfe hofft man jetzt auf viele Kunden. Vor allem, da in der Werkstätte schon wieder fleißig Neues produziert wird. Peter Jessner etwa ist damit beschäftigt, Holzstäbchen zu machen, die später zu Anzündern werden. Während der "Corona-Pause" war er großteils auf sich alleine gestellt, jetzt macht ihm das Arbeiten gleich nochmal so viel Spaß.
Einige seiner Produkte fanden sogar ihren Weg zu Berühmtheiten, erzählt er stolz. "Sogar Otto von Habsburg hatte eine von mir bemalte Tasche. Die habe ich ihm geschickt – und er hat sich in einem Brief dafür bedankt", freut er sich.
Auch jetzt stehen selbstverzierte Taschen, Geschirrtücher und Karten zum Verkauf – mit zeitlosen und anlassbezogenen Motiven. Noch dazu gibt's Deko-Elemente, Anzünder, Kerzen, Seifen und Getöpfertes.
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