Kräuterschatz vor der Haustür

Mein Garten am Wegrand

PINZGAU. "Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies" – wer aber keinen hat, muss deswegen nicht verzagen. Gesundes wächst auch – wild, gratis und in Hülle und Fülle – am Wegrand, in der Wiese und im Wald. Wer beim Spazierengehen die Augen offen hält, kann leicht zu erkennende Kräuterschätze für seine Kräuterteetasse mit nach Hause nehmen.

Grüne Ideen für den Tee

Klassiker sind die weitverbreitete Schafgarbe, ein Allroundtalent voller Vitamine, die weißen, rosaroten oder lila Blüten des Bocksklees, das Gänseblümchen und der Frauenmantel– kaum ein Wiesenstück, wo man nicht zumindest eine dieser Pflanzen findet. Besonders wohlschmeckend ist die Bachminze, die meist üppig wuchernd an feuchten Stellen und am Flussufer zu finden ist. Mit ihrem herrlichen Minze-Duft gibt sie jedem Tee das gewisse erfrischende Etwas. Die Pölsterchen des wilden Thymians mit seinen zart-lila Blüten riechen hocharomatisch – der Thymian macht nicht nur im Tee, sondern auch als Fleisch- oder Salatgewürz eine gute Figur. Die ersten Birkenblätter und -knospen sind ebenfalls eine gute Wahl und ein echter Stoffwechselbooster. Später im Jahr sind Brombeerblätter, Holunderblüten und die sattgelben Blüten der Königskerze ideal. Der wilde Hopfen wächst rankend am Waldrand und an Böschungen. Als Beigabe zum Gute-Nacht-Tee entfaltet er eine stark beruhigende Wirkung – das Glas Bier ohne Alkohol sozusagen. Auch die schon bald erscheinenden kleinen blau-violetten Blüten des Ehrenpreis machen sich gut im Tee. Die Pflanze blüht den ganzen Sommer. Gesund sind auch junge Brennesselblätter, die allerdings am besten mit Handschuhen geerntet werden.

Frisch oder getrocknet

Die gesammelten Kräuter können nach jedem Spaziergang frisch verwendet oder auch getrocknet werden. Für kleine Mengen eignet sich dazu eine flache Holz- oder Porzellanschale. Bald geht es los – neben den hier beschriebenen warten noch viele andere Wegrand-Schätze darauf, entdeckt zu werden – für den ganz persönlichen Lieblingstee.