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Nachwuchs begeistert mit Polka und Plattler

- Die Kinder und Jugendlichen der Heimatgruppe Rauris mit ihren engagierten Betreuern Florian, Michelle und David bei einem Auftritt
- Foto: Regina Langreiter
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Seit zwei Jahren gibt es in Rauris wieder eine aktive Nachwuchsgruppe der Heimatgruppe. Rund 26 tanzfreudige Kinder und Jugendliche lernen mit Begeisterung Polka, Walzer und Plattler. Das Interesse ist groß, der Zusammenhalt spürbar und bei den Auftritten springt die Freude schnell aufs Publikum über.
RAURIS. Schon 2009 gab es erstmals ein Angebot für junge Tänzerinnen und Tänzer, doch mit der Zeit wurden die Buben rar und auch einige der engagierten Mitglieder aus der älteren Generation traten kürzer. Vor kurzem entschloss sich die sehr aktive Heimatgruppe deshalb zu einem Neustart. Mit großem Erfolg. Viele Kinder und Jugendliche ab acht Jahren konnten sofort für die Volkstänze gewonnen werden. Derzeit tanzen mehr Mädchen mit, aber gerade bei den Plattlern zeigen auch die Burschen großen Einsatz.

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Trainiert wird von Mitgliedern der Heimatgruppe. Alles rein ehrenamtlich, neben Beruf, eigenen Proben und zahlreichen Auftritten. Der Aufwand ist groß, doch die Freude an der gemeinsamen Sache überwiegt. „Es ist spannend, den richtigen Grat zu finden zwischen Konzentration und Gaudi“, meint Lukas Rathgeb, einer der Betreuer. „Aber das sehr positive Feedback vom Publikum gibt uns immer wieder neue Motivation.“

- Michelle, Lena, Florian, Lukas, Jakob, Johanna, Theresia und David führen den Nachwuchs an Walzer, Polka und Plattler heran
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Vom Bandltanz bis zur Winterolympiade
Der Einstieg ins Brauchtum erfolgt mit einfacheren Tänzen: Polka und Walzer, erste Plattlerfiguren und der Bandltanz, der traditionell immer zuerst gelernt wird, stehen am Programm. Danach kommen weitere Tänze dazu, die meisten davon original überliefert, manche mit kleinen Abwandlungen, manchmal auch ein komplett neues Stück. Getanzt und geprobt wird immer im Frühjahr und über den Sommer hinweg, bis Ende November. Dann legen die kleinen und auch großen Tänzer eine Pause ein, denn: „Ab Kathrein wird traditionell nicht mehr getanzt“, erklärt Theresia Herzog, die Obfrau der Heimatgruppe.
Neben den rund fünf Auftritten pro Jahr gehören auch gemeinsame Ausflüge zum Programm, etwa eine Winterolympiade oder ein Nachmittag beim Berggolfen. Denn Gemeinschaft, Spiel und Spaß sind genauso wichtig wie Takt und Haltung. „Es entstehen Freundschaften, die Kinder wachsen zusammen und das ganz ohne Smartphone und Bildschirm“, zeigen sich die Betreuerinnen und Betreuer der Nachwuchsgruppe begeistert.

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Weil’s Freude macht
Warum sie mitmachen, wissen Julia und Jasper ganz genau. „In meiner Familie war das immer so. Es macht Freude, und es ist schön zu sehen, wie sich die Zuschauer über unseren Auftritt freuen“, erzählt Julia. Jasper ergänzt: „Ich mag Musik und Tanzen, deshalb bin ich einfach dazugekommen. Es macht Spaß.“

- Julia und Jasper haben große Freude am Tanzen
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Heimatgruppe lebt von jungem Schwung
Die Heimatgruppe zählt derzeit 22 Mitglieder und bezeichnet sich als sehr junge Gruppe, denn mit 27 gehört man hier schon zu den „alten Hasen“. Im Sommer stehen rund zehn Auftritte auf dem Programm, die meisten davon im Raurisertal, doch auch beim Rupertikirtag in Salzburg, bei Pressekonferenzen oder beim Plattlertreffen sind die Aufführungen der Rauriser Heimatgruppe sehr gefragt.
Mit ihren Tänzen spricht die Heimatgruppe auch viele Gäste an und lädt beim Bankerltanz oder beim Platteln spontan zum Mitmachen ein. Die Freude an der Bewegung und der Musik wirkt ansteckend. Gleichzeitig soll auch bei den Einheimischen die Lust aufs gemeinschaftliche Tanzen geweckt werden, etwa beim Kranzltanzen in Rauris, das von der Heimatgruppe organisiert wird und bei dem zuletzt rund 70 Paare mitmachten.
Und auch abseits öffentlicher Auftritte wird leidenschaftlich gern getanzt: „Es ist richtig cool, auf Festln zu tanzen und vor allem die ältere Generation staunt oft nicht schlecht, dass die heutige Jugend auch noch traditionelle Tänze draufhat“, sind sich die Mitglieder der Heimatgruppe einig.
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