Ortsreportage Bruck - Eine Rückschau auf die Zeit nach dem 1. Weltkrieg

Sissi und Gotthard Dick - zukünftiger Obmann vom Heimatverein St. Georgen - mit den Alben, die alte Ansichtskarten und noch mehr "Schätze" von früher enthalten. | Foto: Christa Nothdurfter
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  • Sissi und Gotthard Dick - zukünftiger Obmann vom Heimatverein St. Georgen - mit den Alben, die alte Ansichtskarten und noch mehr "Schätze" von früher enthalten.
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BRUCK. Beim Heimatverein St. Georgen fanden wir von den Bezirksblättern den richtigen Ansprechpartner für unseren kleinen Rückblick auf die Ära in Bruck nach der Ausrufung der Republik. Gotthard Dick - im Bild mit seiner ihn bei der Vereinsarbeit unterstützenden Gattin Sissi; sie ist auch in der Gemeindevertretung und als Obfrau beim Seniorenbund aktiv - wird am 30. Juni 2018 von Gertraud Schernthaner-Heimhofer die Obmannschaft des Vereins übernehmen. Eines seiner Ziele: Mit Hilfe von ausgiebigen Nachforschungen noch viele Informationen von früher zusammenzutragen und sie - wie bei einem Puzzle - Stück für Stück zusammenwachsen zu lassen. Eine Brucker Chronik gibt es (noch) nicht, dafür aber das von Max Effenberger (1914 bis 1998, ehemaliger Bezirkshauptmann) verfasste "Brucker Heimatbuch". Gotthard Dick hat uns sein Exemplar leihweise zur Verfügung gestellt - danke dafür!

Bürgermeister nach dem 1. Krieg: Hermann und Posch

Bis 1919 war Josef Hermann - mehr über ihn folgt - Gemeindevorsteher von Bruck. Gegen Ende seine Amtszeit begann er immer mehr zu kränkeln und starb 1921 im Alter von 63 Jahren. Sein Nachfolger hieß Anton Posch. Wie Max Effenberger, der Verfasser vom "Brucker Heimatbuch" schreibt, war die Zeit nach dem 1. Weltkrieg (1914 - 1918) "für alle eine schwere und sorgenvolle Zeit, die aber durch die zielstrebige Arbeit des Bürgermeisters, seine große Kenntnis der örtlichen Verhältnisse doch ohne wesentliche Rückschläge gemeistert werden konnte." Eine große Stütze sei ihm die Gemeindesekretärin Marie Astner gewesen.
Erhebliche Bedeutung für die Brucker Wirtschaft und somit als verlässliche Arbeitgeber hatten damals die Sägebetriebe. Schon 1900 bestand in St. Georgen - der Ort war bis 1939 selbstständig - der Sägebetrieb von Josef Dankl. Die Weyersäge wurde später von Peter Leyerer erfolgreich geführt.

Firma Hermann & Müller

In Bruck ging der Weg der Firma "Hermann & Müller" steil nach oben; sie war aus einem Schweizer Betrieb entstanden. Bereits vor Beginn des 1. Weltkrieges wurden dort schon etwa 25.000 Festmeter Rundholz verarbeitet. Der ständige Aufstieg war vor allem der Tüchtigkeit von Josef Hermann, der trotzdem noch Zeit fand, sich in der Gesellschaft und in der Gemeindepolitik zu engagieren, zu verdanken. Nach seinem Tod 1921 wurde ein Familienbetrieb - eine OHG - gegründet. Neben dem Sägewerk entstand zudem eine für die damalige Zeit hochmoderne Mühle inklusive Lagermöglichkeit für mehr als eine Million Kilogramm Getreide. Das Unternehmen war der größte Gewerbebetrieb in Bruck, ein Beschäftigungsstand von bis zu 180 Mitarbeitern wurde erreicht, wobei zur heute noch bestehenden Firma auch eine Landwirtschaft gehörte.

Tourismus und Lukashansl

Und wie auch schon etliche Jahrzehnte vor dem Krieg spielt auch danach der Fremdenverkehr eine große Rolle in Bruck; besonders hervorgetan hat sich der schon damals traditionsreiche Gasthof "Lukashansl". Es war der 1893 geborene Peter Mayr, der das Haus 1929/30 mit einem Anbau an der Ostseite inklusive Speisesaal und modernen "Fremdenzimmern" erweiterte.

Die Kameraden von St. Georgen und Bruck

Im Jahr 1924, also sechs Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges, wurde der Kameradschaftsbund St. Georgen gegründet. Schon zuvor hatten sich die aus dem Kriege zurückgekehrten Männer unregelmäßig getroffen und bereits 1922 konnten die Heimkehrer für ihre gefallenen Kameraden - es waren 31 - ein Denkmal enthüllen. Der "Krieger- und Veteranenverein Bruck" wurde bereits 1885 ins Leben gerufen, zusätzlich zu diesem gab es auch den "Heimkehrerbund Bruck". 1923 haben sich die beiden Vereine zusammengeschlossen. Auf einem Denkmal sind auch in Bruck die Gefallenen des 1. Weltkrieges - es waren 47 - angeführt.

HIER finden sich die anderen bereits veröffentlichten Ortsreportagen aus dem Pinzgau zum Thema "100 Jahre Republik".

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